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Enke-Trauerfeier
Mehr als 50.000 Menschen erwartet

Enke-Trauerfeier: Mehr als 50.000 Menschen
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Letzte Ehre für Robert Enke: In einer der größten Trauerfeiern in der Geschichte der Bundesrepublik nimmt Deutschland am Sonntag Abschied vom Nationaltorhüter.

Mehr als 50.000 Menschen werden zum Trauergottesdienst erwartet, die komplette Nationalmannschaft samt Trainerstab sowie Delegationen der Bundesligavereine haben sich angesagt. Auch zahlreiche Kollegen und ehemalige Wegbegleiter Enkes werden an der Trauerfeier (11.00 Uhr/live in der ARD) teilnehmen. Dabei wird der Sarg mit Enkes sterblichen Überresten auf dem Rasen im Mittelkreis der Arena aufgebahrt.

Wie Enkes Klub Hannover 96 mitteilte, liegen zudem Anmeldungen von Vertretern des FC Barcelona und von Benfica Lissabon vor, für die der Torwart in seiner Karriere aktiv war. "Die Dimension der Anteilnahme ist überwältigend - nicht nur in Hannover, sondern in ganz Deutschland und sogar im Ausland", sagt 96-Klubpräsident Martin Kind. Da aus Sicherheitsgründen nur 45.000 der 49.000 Plätze im Stadion freigegeben werden, sollen der Gottesdienst und die Trauerreden zusätzlich auf zwei Großleinwänden vor der Arena übertragen werden.

Dort erwarten die Organisatoren nochmals mehrere Tausend Menschen. "Man sieht, wie vielen Menschen Robert Enke etwas bedeutet hat und was für eine tolle Persönlichkeit er war", sagt Kind. Bereits am Mittwochabend waren rund 35.000 Menschen in einem Trauermarsch von der Stadtmitte zum Stadion gezogen. Am Freitag erinnerte Enkes Witwe Teresa mit einer Todesanzeige an ihren verstorbenen Ehemann. "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht", heißt es in der Anzeige mit einem Zitat des tschechischen Schriftstellers und ehemaligen Staatspräsidenten Vaclav Havel.

Die Reden bei der Trauerfeier werden von Kind, Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil und DFB-Präsident Theo Zwanziger gehalten. Die Andacht hält Pfarrer Heinrich Plochg, der der Familie Enke seit dem Tod ihrer kleinen Tochter Lara vor drei Jahren verbunden ist. Ein Streichquartett soll musikalisch für einen würdigen Rahmen sorgen. Die Beisetzung wird anschließend auf dem Friedhof in Empede, dem Wohnort der Enkes, im engsten Familienkreis stattfinden. Dort liegt seit 2006 auch das nach einem angeborenen Herzfehler im Alter von zwei Jahren verstorbene Töchterchen der Enkes.

Mit der Teilung der Trauerfeier soll sowohl den vielen Fans die Chance zum Abschied, als auch der Familie die Möglichkeit zu einer friedvollen Bestattung gegeben werden. Man wolle auf dem kleinen Friedhof Tumulten aus dem Weg gehen, erklärte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke. In ihrer Dimension dürfte die Trauerfeier Ausmaße annehmen, wie sie in der deutschen Nachkriegsgeschichte nur bei wenigen Anlässen erreicht wurde.

Nach den Amokläufen von Erfurt (2002) und Winnenden (2009) hatten jeweils mehrere Zehntausend Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen Anteil am Tod der Opfer genommen. Zur Prozession vor der Beisetzung des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer waren entlang des Rheins ebenfalls Tausende von Menschen erschienen.

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