Das Schauspiel ist an jedem Länderspiel-Abend das gleiche: Bis spät in der Nacht sitzt BVB-Coach Jürgen Klopp neben seinem Handy und wartet auf die SMS seiner Schützlinge - am Mittwoch dürfte ihm das Warten allerdings noch schwerer gefallen sein.
Denn nach den Ausfällen von Tamas Hajnal und Tinga (Leistenzerrung) ist das Angebot an Mittelfeldspielern ohnehin begrenzt, weitere Hiobsbotschaften kann Klopp derzeit deshalb absolut nicht gebrauchen. Das Maß an Verletzungen, die der Kader der Borussia verkraften kann, ist ausgereizt.
Einen Schönheitspreis dürfte die Vorstellung der Dortmunder am Sonntag gegen den VfL Bochum deshalb wohl eher nicht gewinnen. Durchbeißen ist angesagt - nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für die Fans.
„Ich hoffe, dass die Zuschauer für eine Riesenatmosphäre sorgen, die ausschließlich positiv ist und die Mannschaft zu einer großartigen Leistung treibt“, wirbt Klopp um die Unterstützung des schwarz-gelben Anhangs und hebt zugleich warnend den Zeigefinger: „Es wäre eine Riesenkatastrophe, wenn man mit der Einstellung ins Spiel gehen würde: Das ist ja nur Bochum.“
Erst recht bei der angespannten Personalsituation, die den 42-Jährigen erneut zum Puzzlen zwingt. Taktische Möglichkeiten, mit der dünnen Personaldecke umzugehen gibt es einige: Von der Beibehaltung des gewohnten 4-4-2-System mit Mittelfeldraute bis hin zum Wechsel zum 4-3-2-1-“Tannenbaum“ ist vieles denkbar.
Klopp selbst hat alle Konstellationen schon durchgespielt und dabei eine Lösung gefunden, die seiner Idealvorstellung am nächsten kommt. Um welche es sich handelt, ließ der BVB-Coach allerdings verständlicherweise noch offen. Nur so viel verriet er: „Sie gilt nur dann, wenn bis Freitag alle heil zurückgekommen sind.