Dass die Bundesliga "kein Wunschkonzert" ist, weiß auch Rudi Assauer. Nach der Niederlage in Hamburg sieht der Manager von Schalke 04 aber noch lange keinen Grund zur Panik.
Frage: "Herr Assauer, das Spiel in Hamburg sollte zur Wiedergutmachung für die 0:6-Pokalpleite in Frankfurt werden. Stattdessen gab es eine 0:1-Niederlage. Wie beurteilen Sie die Leistung der Mannschaft?"
Rudi Assauer: "Zum Teil ist es uns gelungen, besser als in Frankfurt zu spielen, aber wir haben unser Ziel nicht erreicht. Der HSV ist spielerisch und taktisch stärker als Frankfurt. Die haben in den ersten 25 Minuten schon gezeigt, dass sie sehr gut Fußball spielen können. Ich weiß allerdings nicht, wie das Spiel ohne den Platzverweis für Christian Poulsen ausgeht. Aber unter dem Strich hat es nicht gereicht - jetzt laufen wir hinterher."
Frage: "Haben sie eine Erklärung, warum es im Augenblick nicht so läuft, wie Sie sich das vorgestellt haben?"
Assauer: "Ich weiß es nicht. Einige Spieler bleiben unter ihren Möglichkeiten. Es sieht alles ganz gut aus, was wir spielen, aber der entscheidende Pass fehlt. Wir kommen nicht klar vor die Kiste, um den Abschluss zu finden."
Frage: "Wie beurteilen Sie jetzt die Situation. Ist das erklärte Saisonziel Meisterschaft und Champions-League-Teilnahme noch zu erreichen?"
Assauer: "Also, wir haben am Samstag unser erstes Spiel in der Bundesliga verloren. Natürlich haben wir andere Ziele als der Platz, auf dem wir gerade stehen. Aber die Bundesliga ist kein Wunschkonzert. Im Augenblick haben wir den Zug nicht. Aber das ist ja alles keine Katastrophe. Der Verein liegt ja nicht am Boden. Wir haben ein Spiel verloren, aber die entscheidenden Schlachten kommen noch zu einem späteren Zeitpunkt."
Frage: "Was muss denn geschehen, damit die Mannschaft noch die Kurve kriegt?"
Assauer: "Wir können ja jetzt nicht für fünf Millionen einen Weltklassespieler holen und sagen, wir rollen das Feld jetzt von hinten auf. Das geht nicht. Unsere Möglichkeiten besprechen wir intern. Aber wir können nicht zaubern. Wir werden uns also zusammensetzen und dann sehen, was dabei herauskommt."
Frage: "Wird dabei auch über Trainer Rangnick gesprochen?"
Assauer: "Es steht ja nicht Ralf Rangnick auf dem vierten Platz, sondern die Mannschaft. Was die Mannschaft leistet ist entscheidend und nicht der Trainer. Ich weiß ja auch nicht, was in den Köpfen der Spieler los ist. Wenn der Gegner besser ist, hast du keine Chance. Da helfen dann alle taktischen Maßgaben und die Ansprache vorher nichts."