So schnell kann es gehen. Wenige Stunden nach seinem verkündeten Abschied hat es sich Abwehrspieler Willy Sagnol von Double-Gewinner Bayern München anscheinend noch einmal überlegt. Nun ist der Abschied von der Isar wieder fraglich.
"Ich habe Manager Uli Hoeneß in einem ersten Gespräch am Montag mitgeteilt, dass ich den Verein verlassen werde. Am Abend haben wir dann in einem zweiten Gespräch nochmal Bedenkzeit und einen weiteren Gesprächstermin im Dezember vereinbart", erklärte der französische Nationalspieler nach dem 1:0 der Bayern in der Champions League gegen den FC Brügge gegenüber dem Pay-TV-Sender Premiere.
Hoeneß hatte sich von den Abwanderungsgedanken von Sagnol zunächst "geradezu schockiert" gezeigt, zugleich aber bereits den Verdacht geäußert, "dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist". Geld spiele diesmal jedenfalls keine Rolle, versicherte der Manager. Tatsächlich habe der FC Bayern Sagnol ein "wahnsinniges Angebot" gemacht, das diesen "vom Hocker gehauen hat". Hoeneß will das Angebot des Klub aufrechterhalten und betonte: "Die Tür ist noch nicht zu." Ein weiteres Gespräch aber lehnt er derzeit ab: "Ich sehe wenig Sinn darin, mit ihm noch einmal zu reden."
Magath irritiert
Bayern-Trainer Felix Magath zeigte sich vom Wankelmut seines Abwehrspielers stark irritiert. Sagnol habe ihm mitgeteilt, dass er den FC Bayern "aus persönlichen Gründen" verlassen wolle, aber bis zum Saisonende alles geben werde, "weil er noch kein Angebot hat", berichtete der Coach und betonte: "Für mich ist der Käse gegessen." Die überraschende Aussage Sagnols, er wolle seine Entscheidung nun noch einmal überdenken, quittierte Magath mit einem Kopfschütteln: "Dann hätte er sich sparen können, uns zu sagen, dass er geht."