Im Rätselraten um die Nachfolge des entlassenen Trainers Klaus Augenthaler kommt bei Bundesligist Bayer Leverkusen langsam aber sicher Licht ins Dunkel. Beste Karten auf den Posten des Chefcoaches hat offenbar der ehemalige Dortmunder und Stuttgarter Trainer Matthias Sammer. "Wir haben uns auf eine Person geeinigt", verkündete Sportchef und Interims-Teamchef Rudi Völler auf der Pressekonferenz vor dem Derby am Mittwoch (20.00 Uhr/live bei Premiere) gegen den 1. FC Köln. Offenbar haben sich Ex-DFB-Teamchef Völler, Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und der sportliche Leiter Michael Reschke auf einen Kandidaten festgelegt. Dieser muss allerdings noch vom Gesellschafterausschuss der Bayer-Fußball-GmbH bestätigt werden. Der Name des Wunschkandidaten wurde allerdings nicht bekannt gegeben.
Möglicherweise wird der neue Coach, der die Nachfolge des am vergangenen Freitag entlassenen Klaus Augenthaler antreten soll, schon am kommenden Wochenende präsentiert. Es könnte sein, dass Völler gegen Köln und am Samstag bei Werder Bremen letztmals als Teamchef die Bayer-Truppe betreut. Der 45-Jährige steht für eine langfristige Trainerfunktion nicht zur Verfügung. "Ich glaube, dass ich als Sportchef für Bayer wichtiger bin", betonte er nochmals am Dienstag.
Einstimmiges Votum Voraussetzung
Holzhäuser wies nochmals darauf hin, dass der Trainerposten in Leverkusen nur dann neu besetzt wird, wenn ein einstimmiges Votum der sportlichen Führung vorliegt. Dass es von Seiten der Bayer-Fans Vorbehalte gegen Sammer geben könnte, interessiert Holzhäuser nur noch bedingt: "Die Fanmeinung ist zwar wichtig für uns, aber nicht ausschlaggebend." Am Wochenende hatte der Bayer-Boss noch erklärt, man werde die Meinung der Anhänger bei der Entscheidungsfindung maßgeblich berücksichtigen.
Als weitere Kandidaten für die Augenthaler-Nachfolge werden Ex-Bayer-Profi Bernd Schuster (FC Getafe) und DFB-Trainer Michael Skibbe gehandelt. Skibbe war einst bei der deutschen Nationalmannschaft als Assistent von Völler tätig. Sammer war bis zum 3. Juni dieses Jahres Chefcoach beim VfB Stuttgart, zuvor hatte er Borussia Dortmund betreut und 2002 zur deutschen Meisterschaft geführt.