Kurz vor dem Saisonstart können die "Bayern-Jäger" FC Schalke 04 und VfB Stuttgart ihren Biss im Ligapokal unter Beweis stellen. Für Kevin Kuranyi gilt es heute im Finale (20.30 Uhr/live bei Premiere) gegen die ehemaligen Kollegen und seinem Nachfolger Jon Dahl Tomasson eine gute Figur abzugeben. Das Duell der Torjäger steht am Dienstag (20.30 Uhr/live bei Premiere) im Blickpunkt, wenn der erste Titel der Saison vergeben wird.
"Natürlich will ich gegen Stuttgart gewinnen", sagt Kuranyi, der bei den Schwaben erst Teenie-Schwarm und Nationalspieler, aber zuletzt zum Sündenbock für die enttäuschende Schlussphase der vergangenen Saison wurde. Den Abschied vom VfB nach acht Jahren, der nicht gerade geräuschlos verlief, hat der 23-Jährige abgehakt, auch wenn er sich von der Führungsetage etwas mehr Engagement gewünscht hätte: "Es wäre schön gewesen, wenn mich mal jemand angerufen hätte."
Kuranyi mit ansteigender Formkurve
Mit Vizemeister Schalke will der Sieben-Millionen-Einkauf Kuranyi nun erreichen, was ihm mit dem ehemals "jungen Wilden" des VfB verwehrt geblieben ist: "Ich bin hierher gekommen, um Titel zu holen." Den ersten, zwar mit 1,85 Millionen Euro dotierten, aber sportlich unbedeutendsten kann er schon in seinem zweiten Pflichtspiel für seinen neuen Klub gewinnen. Bereits beim 2:1 im Halbfinale gegen Werder Bremen deutete der Ex-Stuttgarter seine Klasse an, sein erstes Tor für Königsblau erzielte er am Samstag im Test beim Zweitligisten Sportfreunde Siegen (2:0).
Nachfolger Tomasson wartet dagegen noch auf das erste eigene Erfolgserlebnis beim VfB. Der dänische Nationalspieler, für 5,2 Millionen Euro vom Champions-League-Finalisten AC Mailand verpflichtet, machte indes als genialer Vorbereiter schon von sich Reden: Beim 2:1 im Halbfinale beim FC Bayern legte der 28-Jährige den Siegtreffer von Martin Stranzl auf. "Er wird der Spieler mit der besten Nase in der Bundesliga sein", kündigte Trainer Giovanni Trapattoni bereits an und erläuterte: "So, wie er Tore vorbereitet, kann es kein anderer."
Tomasson träumt vom UEFA-Cup
Das Duell mit Kuranyi sieht Tomasson nur als "Geschichte für die Zeitungen", schließlich habe er mit seinem Vorgänger ja gar nichts zu tun gehabt. Aber er weiß auch, "dass die Fans große Erwartungen haben und ihre Hoffnung in mich setzen". Die Ziele hat der Däne beim VfB hoch gesteckt: "Wir haben das Potenzial, in der Bundesliga ganz oben mitspielen zu können." Außerdem träumt er vom UEFA-Cup-Finale mit den Schwaben: "2002 habe ich mit Feyenoord Rotterdam diesen Pokal gewonnen. Das werde ich niemals vergessen, das war eine Riesensache."
Schalke wartet auf Larsens Spielberechtigung
Um die Abgänge von Kuranyi und Alexander Hleb (für 15 Millionen Euro zu Arsenal London) zu kompensieren, holten die Stuttgarter gleich auch Tomassons Nationalmannschaftskollegen Jesper Grönkjaer. Der 27-Jährige, für vier Millionen Euro von Atletico Madrid verpflichtet, gab beim Blitzturnier in Bern einen unauffälligen Einstand.
Ein weiterer Däne sitzt möglicherweise bei den Schalkern auf der Bank. Neuzugang Sören Larsen, für 2,3 Millionen Euro bei Djurgarden Stockholm aus dem Vertrag herausgekauft, flog am Montag bereits mit nach Leipzig. "Wenn seine Spielberechtigung rechtzeitig da ist, könnte er zum Kader gehören", sagte Trainer Ralf Rangnick.