Auf der Mitgliederversammlung von Rot-Weiß Oberhausen wird am Montag (20. Januar) ein neuer Aufsichtsrat gewählt, der im Anschluss den neuen Vorstand von RWO bestimmt.
Neuer Vorstandsvorsitzender soll der langjährige RWE-Boss Marcus Uhlig werden, der sich bereits seit geraumer Zeit bei den Kleeblättern befindet, um sich einzuarbeiten und einen Überblick zu verschaffen.
Und Uhlig wird ein großes Erbe antreten, denn er wird in die Fußstapfen von Hajo Sommers treten, der die Oberhausener lange Jahre als Präsident führte.
Sommers, der seit 2023 nicht mehr als Präsident im RWO-Vorstand fungierte, erklärte mit Blick auf Uhlig gegenüber dieser Redaktion: "Er ist anders als ich, das wissen wir. Aber ich halte ihn für den Einzigen, der mir als mein Nachfolger einfällt. Er kennt sich mittlerweile im Ruhrgebiet aus, er ist seit 20 Jahren im Fußball unterwegs. Er ist ein Arbeitstier und gescheit, bei ihm brennt die Kerze auf der Torte."
Die Brisanz, weil Uhlig lange Jahre als Vorstandsvorsitzender bei Rot-Weiss Essen arbeitete, sieht in Oberhausen kaum jemand. Die aktive Fanszene wurde in die Überlegungen einbezogen.
Er ist ein Arbeitstier und gescheit, bei ihm brennt die Kerze auf der Torte
Hajo Sommers über Marcus Uhlig
Ende Dezember 2024 gab es ein Treffen, wie Uhlig RS erklärte. "Vor dem ersten Treffen mit den Vertretern der RWO-Fanszene hatte ich schon Respekt. Aber das Gespräch war richtig gut und vor allem total ehrlich und authentisch. Ich habe den Leuten gesagt, dass ich bis ans Lebensende RWE-Fan bleiben werde. Was soll ich hier, was schon 38.000 Mal in der Zeitung stand, auch anderes erzählen? Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich will etwas bei RWO bewegen. Lasst uns das gemeinsam angehen und hier etwas entwickeln. Das ist das, was ich kann und was ich möchte", erzählt Uhlig.
Und das soll nach dem 20. Januar mit Leben gefüllt werden. Uhlig soll hauptamtlicher RWO-Boss werden. Wenn Sommers die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte, würde er das viel früher einführen, wie er gegenüber RS anmerkte: "Ich glaube grundsätzlich, wir hätten schon vor sechs Jahren jemanden hauptamtlich einstellen sollen. Ich denke auch, dass ein zweiter hauptamtlicher Vorstand hermuss, dazu drei Ehrenamtliche. Man kann so einen Laden mit rund 130 Angestellten nicht ehrenamtlich führen."
Vor allem betont Sommers die Notwendigkeit, hauptamtliche Vorstände zu haben. Begründet wird dies mit den Ambitionen der Oberhausener. RWO will keine weiteren zwölf oder 13 Jahre in der Regionalliga bleiben.
Du kannst nicht alles richtig machen, wer hat schon Löcher in den Händen. Das ging mir schon immer auf den Sack. Natürlich trifft man Fehlentscheidungen. Dann muss man die ändern und fertig
Hajo Sommers
Die 3. Liga ist das Ziel, die Voraussetzungen schafft man nicht mehr mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Sommers: "Du musst dir eine Perspektive bauen, die kostet Arbeitszeit. 60, 70 Stunden die Woche. Sieben Tage die Woche. So geht Fußball-Vorstand. Oder ein Vorstand ist komplett ehrenamtlich, dann musst du das aber alles auf die Geschäftsstelle setzen – und das hauptamtlich bezahlen."
Kritik an Uhlig, weil er in Essen zuletzt auch falsche Entscheidungen getroffen hat, kann Sommers nicht hören. Mit klaren Worten legt er sich fest: "Du kannst nicht alles richtig machen, wer hat schon Löcher in den Händen. Das ging mir schon immer auf den Sack. Natürlich trifft man Fehlentscheidungen. Dann muss man die ändern und fertig."