Im Duell der Erzrivalen votierten 137 von 251 Delegierten auf dem Außerordentlichen Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Stadthalle des Düsseldorfer Congress Centers für Dortmund, während der letzte verbliebene Konkurrent von insgesamt einst 14 Kandidaten auf 102 Stimmen (12 Enthaltungen) kam. Das Museum soll gegenüber des Hauptbahnhofes errichtet werden, per annum erwartet Dortmund rund 250.000 Besucher. Das Museum soll im Frühjahr/Sommer 2012 eröffnet werden. "Auf Schalke" sollte das Areal des alten Parkstadions genutzt werden. "Wir wollen aus dem Herzen der Stadt Botschaften über den Fußball transportieren", hatte Dortmunds Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer bei der Präsentation seiner Stadt erklärt. Sein Gelsenkirchener Amtskollege Frank Baranowski hatte auf die spezielle Rolle der Standortentscheidung für seine Stadt hingewiesen: "Für Gelsenkirchen wird es d a s Museum."
Im begleitenden Film zu Bewerbung nahmen sich die Königsblauen aufgrund der mittlerweile 51 Jahre zurückliegende letzte deutsche Meisterschaft von Schalke 04 selbst auf die Schippe. "Wenn schon nicht in echt, dann holen wir die Schale wenigstens ins deutsche Museum", sagte eine jugendlicher Spieler im Video. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sah das Bundesland Nordrhein-Westfalen schon vor der Abstimmung als Gewinner an: "An Rhein und Ruhr wird Fußball gelebt. Es ist auf jeden Fall ein Sieg für das gesamte Ruhrgebiet und seine fußballbegeisterten Menschen."
Die Entscheidung zugunsten Dortmunds kommentierte er als "herausragende Entscheidung für Nordrhein-Westfalen." Aus dem Überschuss der WM 2006 sollen dabei vom DFB zehn Millionen Euro in das Projekt investiert werden. Das Land Nordrhein-Westfalen hat Zuschüsse in Höhe von 18,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Als Sturm im Wasserglas entpuppte sich dagegen die angekündigte Groß-Demo der Fußball-Basis gegen die Einführung des 15.30-Uhr-Spiels in der Bundesliga ab der kommenden Saison. Nur rund 20 Demonstranten versammelten sich am Freitagmittag in Düsseldorf, um am Rande des DFB-Bundestages gegen das Vorziehen einer Erstligabegegnung parallel zu Amateurspielen zu protestieren.
"Erfreut bin ich über diese Resonanz nicht", erklärte Reiner Grundmann, der Vorsitzende des Gelsenkirchener Kreisligisten SC Schaffrath und einer der Initiatoren der Protestbewegung, der sich inzwischen deutschlandweit Vereine und Interessengemeinschaften angeschlossen haben. "Vielleicht müssen wir unsere Aktivitäten besser bündeln", sagte Grundmann, der vor dem Düsseldorfer Congress-Centrum auf einen Proteststurm gehofft hatte, stattdessen nur ein laues Lüftchen erlebte. Die wenigen Vertreter seiner Initiative waren in roten T-Shirts mit der Aufschrift "Bundesliga 15.30 Uhr - NEIN" gekleidet und hatten diverse Plakate dabei, auf denen die Argumente aus Sicht der Amateure aufgezeigt wurden. Grundmann und seine Mitstreiter fordern, dass es vor 17.30 Uhr am Sonntag keine Bundesligaspiele geben darf, da sie Einnahmeverluste durch den zu erwartenden Zuschauerschwund bei den kleinen Klubs befürchten.
In Düsseldorf wurde auf dem DFB-Bundestag der neue Grundlagenvertrag mit dem Ligaverband den Delegierten vorgestellt und diskutiert. Die definitive Entscheidung über den Grundlagenvertrag, in dem auch der neue Spielplan mit dem 15. 30-Uhr-Spiel am Sonntag verankert ist, trifft jedoch das DFB-Präsidium. Um gegen die Neugestaltung des Bundesligaspielplans zu protestieren, hatten bereits am 1. März etwa 800 Vertreter von Amateurfußballklubs in Gelsenkirchen demonstriert. Vorher war sogar ein Streik des ersten Spieltags in den Fußballkreisen Gelsenkirchen sowie Unna/Hamm in Erwägung gezogen worden. Der zuständige Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) hatte daraufhin den kompletten Spieltag abgesagt.