Borussia Dortmund hat nur knapp die Rückkehr auf Platz eins im Revier verpasst. Der BVB musste sich in einem emotionsgeladenen Ruhrderby gegen den VfL Bochum trotz einer 2:1-Führung nach einem Eigentor von Guy Demel (75.) noch mit einem 2:2 (0:1) zufrieden geben. Damit verfehlten die Schwarz-Gelben den zweiten Auswärtssieg der Saison, sammelten aber nach einer ansprechenden Leistung Selbstvertrauen für das Topspiel am kommenden Samstag gegen Rekordmeister Bayern München. Die Bochumer verpassten dagegen vor dem UEFA-Cup-Spiel am Donnerstag bei Standard Lüttich den ersten Heimsieg der Saison.
Vor 32.220 Zuschauern im Ruhrstadion hatte VfL-Abwehrchef Raymond Kalla (16.) die Gastgeber in Führung gebracht. Nach dem 1:1 durch Jan Koller (48.) brachte der Brasilianer Ewerthon (59.) die Dortmunder zunächst auf die Siegerstraße. Nur drei Minuten vor der BVB-Führung hatte Torwart Guillaume Warmuz einen Foulelfmeter von Bochums Stürmer Peter Madsen an die Latte gelenkt.
Oliseh ganz besonnen
Von gesteigerter Brisanz wegen des "Falles Sunday Oliseh" war allerdings wenig zu merken. Der Nigerianer kehrte erstmals nach seinem Kopfstoß gegen den ehemaligen Teamkollegen Vahid Hashemian ins Ruhrstadion zurück, ließ sich aber auch von den Anfeindungen der VfL-Fans nicht provozieren.
In einer rassigen, aber nie unfairen Partie übernahmen die Bochumer zunächst das Kommando. Zehn Minuten vor der Führung durch Kalla traf Stürmer Vratislav Lokvenc mit einem Kopfball nur den Innenpfosten. Die Dortmunder leisteten sich immer wieder Stellungsfehler in der Abwehr und kamen erst nach einer halben Stunde besser ins Spiel. Spielmacher Tomas Rosicky (33.) verpasste den Ausgleich vor der Pause nach einem 20-Meter-Schuss nur knapp.
Hektische zweite Halbzeit
In der zweiten Halbzeit wurde die Partie zunehmend hektischer, und der BVB erwischte die Bochumer nur drei Minuten nach Wiederanpfiff kalt. Nach einem Freistoß von Oliseh legte Ewerthon per Kopf quer, und Koller hatte aus kurzer Distanz keine Probleme. Danach drängte der BVB auf die Führung, bekam aber aus eigener Schuld Probleme. Torwart Warmuz riss im Strafraum ohne Not Filip Trojan um, machte seinen Fehler aber mit der Elfmeter-Parade gegen Madsen wieder gut.
Auch das 2:1 für Dortmund durch Ewerthon fiel nach einer Kopfballverlängerung, dieses Mal durch Nationalspieler Christian Wörns. Nach dem unglücklichen Eigentor durch Demel hatten beide Klubs in einer hektischen Schlussphase noch Chancen auf den Sieg.