Nach dem mäßigen Abschneiden in der vergangenen Saison, haben sich die Schalker für diese Spielzeit einiges mehr vorgenommen. Ein Platz unter den ersten Fünf soll es sein. So lautet zumindest die Marschrichtung der Klubführung. Allerdings war der Start nach den ersten dei Begegnungen alles andere als berauschend.
Zahlen und Fakten Ein Sieg und zwei Niederlagen stehen zu Buche. In Bremen (0:1) darf man sicherlich verlieren, aber das Heimspiel gegen Rostock (0:2) hätte man gewinnen müssen. Der knappe 2:1 Erfolg gegen Kaiserslautern ist in der Kategorie „Pflichtsieg„ einzuordnen. Tabellenplatz 14 ist einfach zu wenig.
Stimmung im Umfeld Die ist eher etwas gedämpft. Bei den Fans wächst die Ungeduld. Die Mannschaft möchte mehr, kann im Moment aber noch nicht. Und die Schalker Verantwortliche schauen sich das ganze Spielchen zur Zeit noch in aller Ruhe an. Es bringt auch nichts, ungeduldig zu werden.
Die Abwehr Ist mit zwei Topleuten (Bordon und Krstajic) verstärkt worden. Hat deshalb enorm an Qualität gewonnen. In der Feinabstimmung fehlt es aber noch am „blinden“ Verständnis.
Das Mittelfeld Ein problematischer Mannschaftsteil! Ein echter Ideengeber fehlt. Lincoln (z. Zt. verletzt) kann die Erwartungen noch nicht erfüllen, ansonsten sind zu viele Mitläufer dabei – keiner, der mal Verantwortung übernimmt.
Der Angriff Sollte sich vom lauen Lüftchen in der vergangenen Saison zu einem Wirbelsturm in dieser Spielzeit entwickeln. Doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen da noch weit auseinander. Ein positiver Lichtblick ist jedoch Gerald Asamoah. Der Nationalspieler hat zur Zeit eine gute Form und erzielte auch die bislang beiden einzigen Tore für die Königsblauen.
Das System Es ist modern (u. a. durch die Dreierkette in der Abwehr) und auf Offensivfußball ausgelegt. Nur die Spieler müssen es jetzt noch mehr verinnerlichen.
Die Neuzugänge Sie haben bislang eine 50%ige Trefferquote gebracht: Bordon und Krstajic sind in der Abwehr mit ihrer Klasse nicht nur ruhende Pole sonder auch eine Bank. Lincoln blieb noch hinter den Erwartunfen zurück, und die Trumpfkarte Ailton hat auch noch nicht gestochen. Im Gegenteil: nach der roten Karte ist der Braslianer erst einmal für vier Spiele außer Gefecht gesetzt.
Der Trainer An Jupp Heynckes liegt die Flaute im Moment sicherlich nicht, auch wenn nach dem Rostock-Spiel einige „Heynckes-Raus-Rufe„ zu hören waren. Der 59jährige muß seine Linie bewahren. Er darf da nicht immer auf „Volkes-Stimme„ hören, die lautstark nach ihrem Liebling grölt. Letztendlich hat der Trainer die Verantwortung, bestimmt auch die Richtlinien und weiß durch die tägliche Arbeit mit der Mannschaft am besten, was zu tun ist.
Der Knackpunkt Der ist wohl im Mittelfeld zu suchen. Da werden die Bälle häufig zurückgespielt, Tempo wird herausgenommen, oder man verzettelt sich in Einzelaktionen und rennt sich fest. Ein „Spielmacher„ ist weit und breit nicht in Sicht, und der vor Wochen geplatzte van Bommel-Transfer hat da wohl auch einige Hoffnungen des Trainers zunichte gemacht.
Die Perspektive Bei Schalke muß sich einiges bewegen. Die Mannschaft ist noch nicht eingespielt, aber Potential ist gewiss vorhanden, um ganz vorne dabei zu sein.