Trotz scharfer Kritik an seiner Person schließt Präsident Gerd Niebaum von Bundesligist Borussia Dortmund einen vorzeitigen Rücktritt aus und will sein Amt stattdessen sogar bis zum Jahr 2010 ausüben. Der 55 Jahre alte Jurist wolle seine Amtszeit trotz finanzieller und sportlicher Schwierigkeiten des Klubs bis zur Jahreshauptversammlung am 18. November 2006 erfüllen.
"Bin dafür bekannt, Absprachen einzuhalten"
"Ich werde nicht zurücktreten! Ich bin noch zweieinhalb Jahre gewählt. Und ich bin dafür bekannt, Absprachen einzuhalten", sagte der Jurist der Sport Bild. Darüber hinaus könnte sich der BVB-"Boss" eine weitere Legislaturperiode vorstellen. "Die Gremien haben mich vor einem dreiviertel Jahr einstimmig gebeten, wieder anzutreten. Wenn das 2006 auch der Fall ist, kann man darüber reden."
Seit 18 Jahren steht der promovierte Jurist dem Klub aus Westfalen vor. In dieser Zeit gewann der BVB den Weltpokal, die Champions League, drei deutsche Meisterschaften und den DFB-Pokal. In den letzten zwei Jahren blieben die Borussen ohne Titel, die BVB-Aktie stürzte von 11 Euro auf 2,80 Euro. Daraufhin kündigte Niebaum einen Sparkurs an: "Wir werden in Zukunft nur noch mit Einnahmen planen, die wir sicher haben."
Van Bommel-Transfer scheint vom Tisch
Erstes Opfer der neuen BVB-Sparpolitik könnte Trainer Bert van Marwijk sein, denn dessen Schwiegersohn und Wunschspieler Mark van Bommel scheint doch nicht von Eindhoven nach Dortmund zu wechseln. Niebaum will die Ablösesumme von vier Millionen Euro nicht zahlen: "Solche Summen passen nicht mehr in unsere Zeit", so Niebaum. Auch der von Borussen-Spieler Evanilson geforderten Rückhol-Aktion von Amoroso ("Wir brauchen ihn") erteilte der BVB-Präsident eine klare Absage.