Der VfB Stuttgart und Werder Bremen boten in einer herausragenden Bundesligapartie Fußball der Extraklasse und trennten sich 4:4 (3:2). Damit bleiben die Norddeutschen unbeirrt auf Titelkurs, wenngleich der Vorsprung auf den Deutschen Meister Bayern München auf neun Punkte schrumpfte. Immerhin sind die Bremer seit dem 1:3 im Hinspiel vor über fünf Monaten weiter ohne Niederlage. Die Schwaben, die dreimal in Führung gelegen hatten, müssen indes allmählich um Platz drei und die Teilnahme an der Qualifikation für die Champions League bangen. Leverkusen ist bereits bis auf drei Punkte an den VfB herangerückt.
Vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion lieferten sich beide Teams einen sehenswerten Schlagabtausch. Der überragende Marcelo Bordon mit drei Toren (3./24./50.) und Marco Streller (69.) erzielten die Tore für den VfB. Doch Ivan Klasnic (13./35.) und Sturmpartner Ailton mit seinen Saisontoren Nummer 23 und 24 retteten den Bremern zumindest das Remis (43. und 70.). Die letzten zehn Minuten mussten die Gäste mit neun Feldspieler überstehen, nachdem Christian Schulz wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah.
Glück für die Bremer
Zuvor hatten die Hanseaten zweimal Glück. Beim Ausgleich zum 2:2 erkannte Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) trotz Abseitsstellung von Klasnic auf Tor. Zudem rettete Werder-Keeper Andreas Reinke bei einem Schuss von Stuttgarts Nationalstürmer Kevin Kuranyi (5.) außerhalb des Strafraums mit der Hand.
Die Schwaben erwischten zunächst einen Auftakt nach Maß. Bereits nach drei Minuten traf Bordon auf Vorarbeit von Heiko Gerber per Kopf zum 1:0, nachdem Valerien Ismael zuvor völlig unnötig zur Ecke geklärt hatte. Auch beim zweiten Treffer von Bordon half Bremens Abwehr kräftig mit. Der Brasilianer schoss einen Freistoß aus 20 Metern durch die Mauer zum 2:1 ins Tor. Bei den Schwaben vergaben Kuranyi (29.), der nun seit 915 Minuten ohne Torerfolg ist, und Silvio Meißner (33.) weitere gute Gelegenheiten.
Doch auch die Gäste blieben stets gefährlich. Klasnic glich jeweils auf Vorarbeit von Ailton zweimal aus. Drei Minuten vor der Pause markierte der brasilianische "Kugelblitz" sogar die Führung für die Hanseaten.
Doch auch nach dem Seitenwechsel wurden die Bremer erneut kalt erwischt. Bordon traf mit einem Gewaltschuss per Freistoß zum 3:3, ehe Streller die Schwaben auf die vermeindliche Siegerstraße brachte. Doch Werder konterte erneut und kam durch Ailton noch zum Ausgleich.