Bei den Fans des FC Schalke grassiert das Derby-Fieber. Nicht so extrem wie vor den großen Ruhrpott-Duellen mit Borussia Dortmund, aber auch der Vergleich mit dem VfL Bochum hat inzwischen seinen besonderen Reiz.
Nicht nur, weil der Nachbar zurzeit als Nummer eins im Revier feiern darf, sondern weil die Truppe von Trainer Peter Neururer zuletzt zwei Mal in der Arena triumphierte. Deshalb sinnt der königsblaue Anhang auf Revanche und wünscht sich nichts lieber als ein ähnliches Ergebnis wie vor zwei Jahren, als die Schalker mit einem überragenden Andreas Möller an der Castroper Straße mit 2:0 siegten.
S04-Trainer Jupp Heynckes sieht das Ganze etwas entspannter. "Ich kenne die Konkurrenz-Situation im Ruhrpott, aber das ist mir nicht ganz so wichtig. Wenn wir am Samstag gewinnen und auf anderen Plätzen straucheln, bringt uns das auch nichts", winkt der 58-Jährige ab. "Es geht nicht nur um das nächste Spiel. Ich sehe die Dinge immer im Zusammenhang, das wichtigste ist die Kontinuität", betont Heynckes. Denn "wir müssen bis zum 34. Spieltag eine konstante und gute Linie finden, um unsere Ziele zu erreichen."
In Bochum kann der Fußball-Lehrer voraussichtlich wieder auf Levan Kobiashvili zurück greifen. Der Georgier absolvierte am gestrigen Mittwoch nach zuvor zweieinhalbwöchiger Verletzungspause das komplette Mannschafts-Training und zeigte sich anschließend optimistisch. "Ich habe keine Probleme mehr. Von mir aus könnte ich spielen", hob der Linksfuß nach einer 100-minütigen Einheit die Daumen. "Ich möchte bis spätestens Freitag abwarten, was mit Kobi ist. Dann werde ich entscheiden, wer die Defensive bildet", will sich Heynckes bis zum Abschluss-Training und nach Absprache mit dem 27-Jährigen alle Optionen offen halten: "Kobi spielt ökonomisch und intelligent, kann so einen Ausfall kompensieren. Er muss mitentscheiden, ob wir es wagen oder nicht."
Trotz der wahrscheinlichen Rückkehr von Kobiashvili in die Schalker Viererkette darf Tomasz Waldoch darauf hoffen, erstmals nach sechs Wochen Verbannung auf die Bank wieder auflaufen zu dürfen. "Ich rechne damit, dass ich spielen werde. Ich habe lange genug auf der Bank gesessen, natürlich bin ich jetzt heiß", gibt der Kapitän vor dem Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club zu. "Bochum ist genau der richtige Gegner, um mit einem Sieg wieder eine neue gute Serie hinlegen zu können – wie nach dem Derby gegen Dortmund", gibt Waldoch die Marschroute für Samstag aus: