Bernd Rauch, Peter Kerspe und Walter Leidecker beerben Karl-Heinz Wildmoser junior als Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der neuen Fußball-Arena in München. Darauf einigten sich die Gesellschafter auf einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag, Die Neubesetzung war nach der jüngsten Schmiergeld-Affäre um Wildmoser junior nötig geworden.
Differenzen zwischen Rot und Blau beigelegt
Durch die überraschende Einigung auf drei Gesellschafter wurden auch die Differenzen zwischen den Bundesligisten Bayern und 1860 München beigelegt. Ursprünglich war eine zweiköpfige Geschäftsführung vorgesehen. Dabei wollten die Bayern neben Rauch eine neutrale Person installieren. Die Sechziger beharrten allerdings auf ihrem Kandidaten Leidecker.
Der bisherige Geschäftsführer Wildmoser junior war am 12. März von seinem Posten abberufen und sein Vertrag aufgelöst worden. Der Sohn des inzwischen zurückgetretenen Löwen-Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser senior soll im Rahmen der Auftragsvergabe für das 280-Millionen-Euro-Projekt Schmiergelder in Höhe von 2,8 Millionen Euro von der ausführenden Baufirma Alpine kassiert haben. Zuvor hatte der frühere Bayern-Präsident Fritz Scherer seinen Rücktritt als zweiter Geschäftsführer aus privaten Gründen bekanntgegeben.
Aufgaben auf drei Schultern verteilt
Die Aufgabenverteilung der neuen Geschäftsführung sieht vor, dass Rauch für den technischen Ablauf des Stadionbaus verantwortlich ist. Kerspe ist für Marketing und Betrieb der Arena vorgesehen, während sich Leidecker um die Finanzen, Rechnungswesen und Steuern kümmert. Als Sprecher der Geschäftsführung fungiert Rauch.