Nach dem Bremer Ailton steht auch der Dortmunder Dede offenbar vor einer Einbürgerung in Katar. Der Abwehrspieler flog zusammen mit Torjäger Ailton in das Emirat am Golf, um vor Ort die Formalitäten zu klären. Noch am Montag wollten die beiden Bundesliga-Profis auf einer Pressekonferenz das Ergebnis ihrer Verhandlungen präsentieren. Dies berichtet die französische Nachrichtenagentur afp.
Dede und Ailton sollen die Staatsbürgerschaft des Scheichtums annehmen und die Spielberechtigung für die Nationalmannschaft erhalten. Dafür kassieren sie Schätzungen zufolge jeweils 1,8 Millionen Euro. Ihr Debüt als Araber könnten sie bereits am 31. März im WM-Qualifikationsspiel gegen Jordanien geben. Ailtons französischer Klubkollege Valerien Ismael hatte ein gleichlautendes Angebot des Öl-Staates abgelehnt.
Blatter will Willkür verhindern
FIFA-Chef Sepp Blatter ließ am Montag über einen Sprecher verkünden, er sei absolut gegen die willkürliche Einbürgerung und wolle sich dafür einsetzen, diese zu verhindern. "Dies genießt oberste Priorität. Das widerspricht dem Geist des Spiels. Wir werden uns noch in dieser Woche mit Fußball- und Rechtsexperten treffen und dieses Thema diskutieren", hieß es in Blatters Verlautbarung.
"Das ist mir völlig egal", kommentierte Ailton die FIFA-Bemühungen, seinem Nationalitätenwechsel einen Riegel vorzuschieben: "Ich bin hier, um einen Vertrag zu unterschreiben, weil ich das Angebot von Katar akzeptiert habe." Dabei sei die sportliche Motivation entscheidend: "Das Geld ist durchaus wichtig, aber wichtiger ist es mir, einen Traum erfüllen und in einer Nationalmannschaft und vielleicht sogar bei einer WM spielen zu können." Dede beteuerte ebenfalls: `Ich will bei der WM spielen, am liebsten gemeinsam mit meinem Bruder."