Am heutigen Freitagmorgen eröffneten Marcel Koller und Thomas Ernst dem langjährigen Kapitän Thomas Zdebel, dass er mit sofortiger Wirkung nur noch an den Einheiten der Reserve teilzunehmen habe. „Er hat mit Sicherheit nicht damit gerechnet und war auch enttäuscht darüber, aber er ist nicht aus allen Wolken gefallen“, bemerkt der Sportvorstand.
Der gemeinsame Weg Zdebels und Kollers ist erst einmal zu Ende (Foto: firo).
Es war schließlich nicht das erste Gespräch zwischen beiden Seiten, bereits vor Weihnachten setzte man sich zusammen. Das Thema der Unterredungen dürfte sich vor allem auf eine Frage konzentriert haben: Wie steht Zdebel zu Koller? Und wie geht er öffentlich mit seiner Meinung um?
Der Routinier war offensichtlich nicht gewillt, von seiner Kritik am Coach abzulassen. „Wir müssen uns sehr konzentriert auf die Rückrunde vorbereiten. Da hatten wir das Gefühl, dass er nicht ganz den Weg geht, den wir vorschlagen“, formuliert der Linienchef zurückhaltend.
Konkret nimmt Bochums Führungscrew Anstoß daran, wie sich Zdebel in mehreren Interviews äußerte – insbesondere zur Zukunft des Coaches, als dieser ohnehin schon öffentlich angezählt wurde. „Wir sind für kritische Worte offen, wenn sie begründet sind und der Sache dienen. Wenn man nur meint, der Trainer muss weg, kommen wir nicht weiter“, betont Ernst. Und weiter: „Ein Führungsspieler hat in der Gruppe eine gewisse Verantwortung, da ist Loyalität besonders wichtig.“
Eine Eigenschaft, die man bei Zdebel offenbar vermisst. Auch wenn die Suspendierung offiziell "bis auf weiteres" ausgesprochen wurde, würde man sich nur zu gerne in der Winterpause von dem "Sechser" trennen, um Mittel für mögliche Neuzugänge frei zu machen.
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