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Schalke: Heute beginnt das Aufräumen
Müller: "Ich bleibe im Büro!"

Muss sich ab heute mit der Aufarbeitung der verkorksten Schalker Hinserie beschäftigen: S04-Manager Andreas Müller (Foto: firo).
Muss sich ab heute mit der Aufarbeitung der verkorksten Schalker Hinserie beschäftigen: S04-Manager Andreas Müller (Foto: firo).
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Das Wunder von Hoffenheim geht weiter.

Mit einem 1:1 (0:1) gegen den FC Schalke 04 hat sich der „Dorf-Klub“ aus dem Kraichgau die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga gesichert. Während der Sensationsneuling als erster Aufsteiger überhaupt auf dem Platz an der Sonne in die Winterpause geht, wird es in Gelsenkirchen in den nächsten Tagen sehr frostig zugehen.

Rang sieben in der Bundesliga mit sechs Punkten Abstand zu einem Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt, ist für das zweitteuerste Team der Liga eine glatte Enttäuschung. Sogar der Erzrivale Borussia Dortmund hat mit zwei Zählern mehr auf dem Konto derzeit bessere sportliche Perspektiven. Dazu ist für die Königsblauen am Donnerstag das internationale Geschäft beendet, falls Paris St. Germain oder Racing Santander ihre UEFA-Cup Spiele gegen Twente Enschede beziehungsweise Manchester City gewinnen sollten.

Im Zentrum der Kritik steht Manager Andreas Müller, dem eine verfehlte Einkaufspolitik angelastet wird. Offiziell hat der Ex-Profi von den starken Männern im Verein, dem Vorsitzenden Josef Schnusenberg und Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies, Rückendeckung erhalten.

Doch schon am heutigen Montag beginnt die Aufbereitung einer Halbserie, in der es trotz der als Hoffnungsträger geholten Trainer Fred Rutten und Top-Zugang Jefferson Farfan sportlich abwärts ging. Noch in dieser Woche soll es zudem ein Treffen zwischen den Verantwortlichen geben, in denen die sportliche Zukunft der Mannschaft - und des Managers - auf dem Prüfstand steht. „Ich werde im Büro bleiben, denn wir haben diese Woche noch einiges zu tun. Wir müssen jetzt Lösungen dafür finden, wie es im neuen Jahr weiter geht“, verzichtet Müller auf seinen geplanten Skiurlaub. Veränderungen beim Personal hat er bereits angekündigt„Wir sind mit Platz sieben nicht zufrieden, aber ich habe sehr viel Vertrauen in die Mannschaft, dass wir uns in der Rückrunde verbessern können. Das haben mir die Leistungen in den letzten Spielen gezeigt“, zweifelt zumindest Rutten nicht an der Qualität seiner Elf.

Obwohl die Schalker gegen Hoffenheim ohne den wegen einer Zerrung im Oberschenkel fehlenden Kevin Kuranyi eine Stunde lang eine der besten Saisonleistungen zeigten, reicht das im Moment nicht aus, um den eigenen Ansprüchen zu genügen. Am Sonntag scheiterten sie vornehmlich an ihrer fehlenden Disziplin, die einige auch abseits des Spiels an den Tag legen. So war Rechtsverteidiger Rafinha in der Nacht von Freitag auf Samstag mehrfach von der Polizei wegen Ruhestörung aufgesucht worden.

Während der Brasilianer von Sanktionen verschont blieb und auflaufen durfte, war für Jermaine Jones und Orlando Engelaar auf dem Platz vorzeitig Schluss. Nachdem Gerald Asamoah die Gäste in der 40. Minute nach feinem Zuspiel mit 1:0 in Führung gebracht hatte, war die Gelb-Rote Karte gegen Jones nach einer knappen Stunde der Wendepunkt in der Partie. Denn bis zur Hinausstellung für den übermotivierten Mittelfeldrenner war Schalke im letzten Gastspiel der TSG in ihrem „Exil“ Mannheimer Carl-Benz-Stadion die bessere Mannschaft. „Bis zur Gelb-Roten Karte war es gut, aber nachher mussten wir aufpassen, dass wir nicht noch mehr Gegentore kassiert haben. Die Hinausstellung für Jermaine war aus meiner Sicht auch nicht in Ordnung“, konnte Rutten die Entscheidung von Schiedsrichter Peter Gagelmann nicht nachvollziehen.

So sah es auch Jones selbst. „Beide Mannschaften waren heiß und wollten unbedingt gewinnen. Aber uns wurde durch zwei Platzverweise das Spiel kaputt gemacht“, ärgerte sich der Heißsporn. „Die erste Gelbe Karte war berechtigt, aber der Platzverweis nicht. Ich bin doch nicht so doof und springe da so rein, wenn ich gerade verwarnt wurde. Ich habe ganz klar den Ball gespielt, das habe ich dem Schiedsrichter gesagt“, erklärte Jones, der in seiner ersten Überreaktion auf Gagelmann losstürzte und aufpassen musste, nicht komplett Rot zu sehen. „Ich bin in dem Moment ausgerastet, dafür möchte ich mich entschuldigen“, zeigte er sich nach dem Abpfiff als reuiger Sünder.

Hoffenheim nutzte den Bruch im Schalker Kollektiv durch ein Freistoßtor des eingewechselten Selim Teber zum 1:1. Die Knappen verteidigten am Ende mit neun Mann den einen Punkt. Neben Jones und Engelaar, der sich in der 82. Minute nach wiederholtem Foulspiel verabschiedete, mussten auch die beiden Schalker Co-Trainer Youri Mulder sowie Mike Büskens wegen Reklamierens vorzeitig in die Katakomben. „Wenn ich nicht aufpasse, sitze ich bald allein auf der Bank“, hatte Rutten mit ein wenig Abstand zum Spiel seinen Humor nicht verloren.

Immerhin!

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