Startseite » Fußball » 1. Bundesliga

VfL: Koller glaubt an Qualität für den Klassenerhalt
Wenn Blicke töten könnten...

VfL: Koller glaubt an Qualität für den Klassenerhalt
FC Bayern München
FC Bayern München Logo
15:30
VfL Bochum Logo
VfL Bochum
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Ohne Wenn und Aber: Zehn Punkte aus 14 Spielen sind definitiv zu wenig.

Eine Fortsetzung dieser Serie wäre wohl gleichbedeutend mit dem Abstieg. Die Fehlerdiagnose beim VfL läuft in diesen Tagen auf Hochtouren. Die Argumente für die Talfahrt sind teils schlüssig, teils unverständlich. Denn wie will man einem Fan erklären, wie solch ein desolater Auftritt wie gegen Hertha BSC in der ersten Halbzeit möglich ist? Trainer und Mannschaft waren gleichfalls ratlos. Für die Prügel musste der Coach herhalten, dem es mit seinem Team einfach nicht gelingt, den zweiten Saisonsieg einzufahren. Und schon ist die Boulevardpresse zur Stelle und gibt den Bochumer Trainer zum Abschuss frei. Die "Gesetze des Marktes" scheinen zu greifen. Deshalb sprach RevierSport mit Marcel Koller über den bisherigen Saisonverlauf und die möglichen weiteren Perspektiven.

Marcel Koller, schauen Sie eigentlich noch in die Zeitungen?

Ja, natürlich, auch wenn es schwerfällt, lese ich das, was über die Mannschaft und mich geschrieben wird und mache mir meine Gedanken. Man kann sich nur wundern, wie so manche Schlagzeile zustande kommt. Da werden haarsträubende Behauptungen aufgestellt und Aussagen verdreht. Aber offensichtlich muss das in der heutigen Zeit so sein.

Nur drei Heimsiege in elf Monaten. Das kann nicht der Anspruch des VfL und seines Trainers sein.

Die Bundesliga ist kein Wunschkonzert, wo du auf den Knopf drückst und am Wochenende holst du drei Punkte. Natürlich ist das an jedem Spieltag unser Ziel. Aber dann gibt es immer noch einen Störfaktor - den Gegner. Die Ursache für unseren momentanen Tabellenstand ist die Tatsache, dass wir einerseits zu wenige Tore erzielen und dass wir immer wieder durch Unkonzentriertheiten bittere Treffer kassieren.

Lässt Sie das an der Qualität des Kaders zweifeln?

Absolut nicht. Leider hat durch zahlreiche Verletzungen der Konkurrenzkampf nicht so stattgefunden, wie wir uns das zum Start erhofft hatten. Wäre die personelle Situation besser gewesen, hätten wir den einen oder anderen Punkt mehr geholt. Wie prekär schätzen sie die derzeitige Tabellensituation ein? Es ist noch nicht viel passiert. Unten geht es sehr eng zu. Und wir sind noch nicht abgestiegen. Wir haben eine schlechte Hinrunde bisher gespielt. Deshalb müssen wir alles investieren, um aus den letzten drei Spielen noch ein paar Punkte mit in die Pause zu nehmen. Im Verein stimmt es, es gibt keine Stinkstiefel. Das macht die Ursachenforschung nur noch schwerer.

Nein. Wir haben die Probleme erkannt. Ich habe sie ja angesprochen. Wir arbeiten daran, und hoffen, von längeren Verletzungen verschont zu bleiben, um unser ganzes Potenzial ausschöpfen zu können.

Müssen in der Winterpause Verstärkungen her?

Wenn wir einen Spieler bekommen und finanzieren können, der uns Tore in Serie garantiert, würden wir nicht lange überlegen. Aber wo gibt es den schon? Wir werden auf keinen Fall den Kader aufblähen. Auch wenn die Öffentlichkeit nach Neuen schreit, sage ich: Das bringt nichts. Die Qualität für den Klassenerhalt ist bei uns vorhanden.

Mittwoch Abend stellten Sie sich den Fans.

Das war nötig, denn auf dem Weg zum Training habe ich gedacht: Wenn Blicke töten könnten, müsste ich jetzt umfallen. So eine Aussprache ist eine gute Sache.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel