Mit zwei Spielen Sperre und einer saftigen Geldbuße von 15.000 Euro im Gepäck machten sich BVB-Innenverteidiger Robert Kovac und Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer der Borussia Dortmund KGaA, von der DFB-Zentrale in Frankfurt auf den Rückweg nach Dortmund. Beide dürften - trotz des harten Urteils - froh gewesen sein, endlich einen Schlussstrich unter eine Woche ziehen zu können, die nicht nur wegen der Auswärtsniederlage beim HSV reichlich Nerven gekostet hat.
Sowohl das Urteil gegen Jürgen Klopp, der am Donnerstag zwar keine Sperre, dafür aber satte 12.000 Euro Strafzahlungen aufgebrummt bekam, als auch das gegen Kovac wurden vom BVB anerkannt, beide sind damit rechtskräftig. Das Geld, dass Klopp dem DFB überweisen muss, landet dabei nicht etwa im Prämientopf der Nationalelf, sondern geht je zur Hälfte an die Sepp-Herberger- und die Egidius-Braun-Stiftung.
Die Dortmunder konnten am Freitag zumindest einen Teilerfolg verbuchen und die ursprünglich auf drei Partien angelegte Sperre wegen „fortgesetzter Beleidigung des Schiedsrichters“, zu der der Routinier in erster Instanz im Einzelrichter-Verfahren verurteilt worden war, in der mündlichen Verhandlung durch ihre Argumentation auf zwei reduzieren.
Das DFB-Sportgericht folgte damit dem Antrag des DFB-Kontrollausschuss-Vorsitzenden Dr. Anton Nachreiner. Damit darf der Abwehrspieler bereits zum nächsten Heimspiel am 30. November gegen den VfL Wolfsburg wieder mitwirken.
Hans E. Lorenz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, begründete die Abmilderung unter anderem mit dem bisherigen Verlauf von Kovac‘ Karriere: „Während den Verhandlungen haben sich drei Strafmilderungsgründe herauskristallisiert: Zum einen ist Kovac nahezu nie mit dem Sportgericht in Berührung gekommen, zum anderen hat sein Trainer durch sein Verhalten praktisch die Tür für seinen Spieler aufgestoßen. Und als letztes hat er sich in der Verhandlung öffentlich bei Dr. Drees entschuldigt.“