112 Spiele hat Gerrit Holtmann bisher in der Bundesliga absolviert. Zuletzt war er ein wenig raus. Denn nachdem es unter Trainer Thomas Letsch nicht lief, wechselte er auf Leihbasis erst in die Türkei zu Antalyaspor. Ein halbes Jahr später ging es weiter zu Darmstadt 98, mit den "Lilien" konnte der 29-Jährige den Abstieg nicht verhindern.
Für Holtmann war es ein lehrreiches Jahr. Vor allem in der Türkei gab es "ein großes Missverständnis". Seine Erklärung: "Körperlich habe ich das mit den Temperaturen etwas unterschätzt. Leider waren auch die Stadien oft leer, bei uns war es nur zwei oder dreimal voll. Manchmal spielte man auch vor 500 Zuschauer. Aber es gab auch Partien wie gegen Besiktas oder Fenerbahce, da war es so laut, wie ich es noch nie erlebt habe."
Lautstärke ist das eine, Zuverlässigkeit das andere. Und hier musste auch Holtmann erleben, dass man schon mal länger auf sein Geld warten musste. Wie der VfL, der seine Leihgebühr noch nicht erhalten haben soll. Beim Thema Platzpflege kramte Holtmann eine nette Anekdote aus dem Gedächtnis. "Die Personen haben hier alles gegeben. Es gab aber zum Beispiel keine Drainage. Daher wurden die Plätze mit Haartransplantationen verglichen und offene Lücken mit Stücken von anderen Plätzen aufgefüllt. Sie hoffen, dass das von der türkischen Liga bezahlt wird und nicht der Verein dafür aufkommen muss. In der Bundesliga hat auch der Verein für die Pflege aufzukommen, das läuft in der Türkei noch etwas anders."
Daher steht für Holtmann fest. Er würde sich nochmal auf ein Auslands-Abenteuer einlassen, doch nicht mehr in der Türkei. Vielmehr konzentriert er sich nun erstmal nur auf den VfL
Nachdem es unter Letsch nicht so lief, will er es nun wissen. Er kündigt an, dass er alles gibt, um seine Chance zu bekommen: "Es gibt immer Trainer, die nicht so auf dich stehen. Ich musste gehen, weil mein Spielstil Thomas Letsch nicht so gefiel. Jetzt werde ich um meine Chance kämpfen."
Der VfL Bochum hat es bisher immer geschafft, seine Verluste aufzufangen.
Gerrit Holtmann
Das Ziel des VfL ist dabei klar umrissen. Klassenerhalt in der Bundesliga und das Weiterkommen im DFB-Pokal. Zum Kader, der noch einige Baustellen aufweist, betont Holtmann: "Der VfL Bochum hat es bisher immer geschafft, seine Verluste aufzufangen. Ich weiß noch, als ich zum VfL kam, da waren wir schon am 18. August. Daher sind späte Transfers in Bochum auch normal."
Und mit Blick auf die erste Pokalrunde in Regensburg macht der Offensiv-Spieler den Fans Hoffnung: "Ich habe es noch nicht geschafft, in den zehn Jahren, die ich dabei bin, in der ersten Runde rauszufliegen. Das soll auch gegen Regensburg so bleiben." cb / gp