Die ersten Trainingsrunden bei Borussia Dortmund hat Karim Adeyemi bereits absolviert – gut möglich aber, dass beim 22 Jahre alten Nationalspieler nicht mehr allzu viele Einheiten am Vereinszentrum im Stadtteil Brackel hinzukommen werden. Adeyemi, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht für das DFB-Aufgebot bei der Heim-EM berücksichtigt wurde, steht vor einem Wechsel nach Italien. Laut italienischen Medien hat er sich mit Juventus Turin auf eine zeitnahe Zusammenarbeit geeinigt. Sofern die Ablöse stimmt, würde der BVB dem Offensivspieler trotz eines bis 2027 gültigen Vertrages keine Steine in den Weg legen.
Und genau das wird der schwierigste Part bei einer Einigung zwischen allen Parteien sein: Stand jetzt, so ist aus BVB-Kreisen zu hören, ist jedoch noch kein konkretes Angebot des italienischen Rekordmeisters eingegangen. Sollten die richtigen Zahlen aufgerufen werden, wird sich Borussia Dortmund allerdings gesprächsbereit zeigen. Die Gazzetta dello Sport, die von Adeyemis Okay zur Alten Dame erfahren haben will, rechnet mit einer Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro. In Dortmund gehen die Borussen aber eher davon aus, noch ein Schüppchen mehr auf dieser Summe zu erhalten.
Schließlich ist Karim Adeyemi mit seinen 22 Jahren ein hochinteressanter und noch ausbaufähiger Spieler. In der abgelaufenen Saison, in der der BVB lediglich Platz fünf belegte und sich nur über die Aufstockung des deutschen Starterkontingents für die Champions League qualifizierte, kam der Flügelflitzer in 34 Pflichtspieleinsätzen auf fünf Tore und zwei Vorlagen.
Mit seiner Schnelligkeit hat sich Karim Adeyemi vor allem als Konterspieler einen Namen gemacht; etwas schwerer tat er sich mit seiner Rolle auf den Außen, wenn der Gegner tief steht und Borussia Dortmund das Spiel machen musste. In der Rückrunde der vergangenen Saison kam Adeyemi, für den der BVB 2022 rund 30 Millionen Euro an RB Salzburg überwiesen hatte, erst spät in Fahrt – da war der EM-Zug schon abgefahren. Trotzdem gilt er als Wunschspieler des neuen Juve-Trainers Thiago Motta. Die Einnahmen aus diesem Transfer würden Borussia Dortmund helfen, um weitere Zugänge nach Waldemar Anton (VfB Stuttgart/22,5 Millionen Euro) zu verpflichten. Bei Stuttgart-Stürmer Serhou Guirassy haken die Verhandlungen gerade wegen einer unerwartet entdeckten Knieverletzung, im Gespräch sind zum Beispiel noch Rayan Cherki von Olympique Lyon und Nationalspieler Pascal Groß von Brighton & Hove Albion.