Der VfL Bochum hat es tatsächlich geschafft: Nach dem 9:5 nach Elfmeterschießen im Rückspiel der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf bleibt der Revierklub in der Bundesliga. Nach der 0:3 Niederlage im Hinspiel retteten sich die Bochumer am Montagabend ins Elfmeterschießen und sorgten dort für die Entscheidung.
"Ich bin schon so viele Tode in der Saison gestorben", sagte der sichtlich mitgenommene Sportvorstand Patrick Fabian nach der Partie bei Sat1. "Heute kommen nochmal ein paar dazu. Das Spiel hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Ich spüre Leere, bin platt."
Und vor allem spürte der Ex-Profi eines: Erleichterung. "Als der letzte Elfmeter über die Latte ging - das Gefühl kann man nicht beschreiben. Das erlebt man nur im Sport. Das ist der Grund, warum wir das machen."
So nahm eine turbulente Saison mit Höhen und vor allem vielen Tiefen doch noch ein gutes Ende für den VfL. Damit war nach dem Saisonfinale und dem desolaten Auftritt im Hinspiel kaum zu rechnen. Fabian: "Wir mussten extrem viel einstecken in den letzten Wochen, wurden totgeschrieben. Und dann so eine Leistung abzurufen..."
Der 36-Jährige weiter: "Es wurde so viel geschrieben, so viel Bullshit verbreitet. Das geht auf keine Kuhhaut. Es sind alles Menschen auf dem Platz. Mal läuft es besser, mal schlechter. Ich dachte, beim VfL gehen wir diesen Weg nicht. Heute haben wir die Antwort darauf gegeben." Eine klare Kritik des Bochumer Sportchefs. Den Adressatenkreis ließ Fabian allerdings offen.
Klar ist: Die Mannschaft war sicher nicht gemeint. "Alle Hüte" zog Fabian vor den VfL-Profis. Es sei "fantastisch", dass man den Fans ein weiteres Jahr Bundesliga-Fußball an der Castroper Straße präsentieren kann. Bevor es so weit ist, wird beim VfL aber erstmal gefeiert. Auf dem Rasen in Düsseldorf, im Gästeblock und im Bermudadreieck. "Das wird bis in die Morgenstunden gehen", kündigte Fabian an.