Der VfL Bochum schottet sich ab. Die 1:4-Pleite gegen Werder Bremen und die bevorstehenden Duelle in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf bewegen die Verantwortlichen zu Maßnahmen, die es so an der Castroper Straße nur selten gab: Alle Trainingseinheiten bis zum Hinspiel am Donnerstag (20.30 Uhr, Sat1 und Sky) werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Das gab der Verein am Pfingstsonntag bekannt.
Das Spielersatztraining am Sonntag war also das letzte vor Fans, bevor im Ruhrstadion doch noch die Grundlage für den Klassenerhalt gelegt werden soll. Und das, obwohl Spieler und Verantwortliche zuletzt immer wieder betonten, wie wichtig ihnen die Fan-Unterstützung sei.
Trainer Heiko Butscher will in den Einheiten nun den vollen Fokus auf inhaltliche Arbeit legen. Auch muss er psychologisch den schwachen Auftritt aus den Köpfen bekommen. Keine leichte Aufgabe ob des Drucks, der nun auf den Spielern liegt. Der VfL Bochum braucht nun Akteure, die sich voll und ganz der Situation annehmen.
Gut möglich, dass die Einheiten auch deshalb unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, weil der Kader etwas komprimiert wird. Wenngleich Butscher am Sonntag betonte, alle Spieler zu brauchen. Schließlich gehen mit Ivan Ordets, Keven Schlotterbeck, Moritz Broschinski, Bernardo und Maximilian Wittek gleich fünf Spieler vorbelastet in das Relegationshinspiel. Ihnen allen droht bei der nächsten Gelben Karte eine Sperre im Rückspiel in Düsseldorf.
Großer Ärger bei den Fans
Einige Fans sind derweil nicht nur aufgrund der Niederlage in Bremen und des Abrutschens auf den Relegationsplatz verärgert. Auch die Kartensituation für das Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf hinterlässt den einen oder anderen Foren- und Sozial-Media-Nutzer unzufrieden. „Perfekt, nochmal blechen für eine verkorkste Saison. Das hat man doch mal wieder gern. Möchte Vonovia vielleicht auch noch ein paar Liter von meinem Blut oder reicht es, dass ich mir noch ein Ticket kaufen muss?!“, schrieb etwa ein X-User unter dem Post des Vereins, wie der Ticketverkauf funktioniert. „Extra zahlen mit Dauerkarte, die Verantwortlichen haben den Schuss wohl nicht gehört“, ein anderer.
Am Sonntagabend teilte der VfL Bochum mit, dass „das Dauerkartenabonnement nicht bei Relegationsspielen greift“. Das bedeutet, dass jeder der Dauerkarteninhaber im Ruhrstadion sein Ticket selbst im Onlineshop abrufen muss - zum Tageskartenpreis.
Eine Tatsache, die vielen Fans nicht schmeckte. Allerdings: diese Art und Weise ist gängige Praxis. Ähnlich läuft es auch bei zusätzlichen Spielen wie etwa im DFB-Pokal. Auch Vereine wie Borussia Dortmund und Schalke 04 agieren so. Einige Fans hätten es sich dennoch anders gewünscht. „Wenn ihr Größe hättet, würden die Mannschaft und der Verein die Tickets übernehmen“, so ein X-Nutzer.