Noch hat der VfL Bochum mit sechs Punkte einen gesunden Puffer auf den Relegationsplatz. Doch nach der vierten Niederlage in Folge, und das gegen einen direkten Konkurrenten, hat der Druck zweifelsohne zugenommen. Bei den Verantwortlichen, den Spielern und auch den Fans. Nach der 0:2-Pleite beim 1. FSV Mainz 05 kamen sie am Auswärtsblock zusammen und gingen in den Dialog.
„Sie haben uns Mut zugesprochen, der vielleicht in den letzten Wochen abgekommen ist“, sagte Keven Schlotterbeck und betonte: „Mut, Selbstbewusstsein. Auch mal wieder Lösungen zu finden im Spiel und versuchen, das Beste daraus zu machen. Letztendlich ist es wieder ein harter Tag, weil du warst nicht so viel schlechter, verlierst aber zum vierten Mal in Folge und bist stocksauer.“
Sauer, weil es erneut eine strittige Schiedsrichterentscheidung zu Ungunsten des VfL Bochum gab. Aber auch sauer, weil das Team von Thomas Letsch wie schon gegen den SC Freiburg sowohl im gegnerischen als auch im eigenen Drittel insgesamt nicht konsequent genug agierte.
„Momentan ist es so, dass wir in einer Phase sind, in der wir uns schwerer tun. Wo wir viel investieren müssen und trotzdem nach vorne zu wenig Möglichkeiten herausspielen und hinten einfach zu unglücklich und fehlerhaft agieren“, sagte Sportchef Patrick Fabian.
Vor allem die Offensive, die trotz der erfrischenden Impulse von Startelf-Rückkehrer Lukas Daschner wieder deutlich zu wenige Chance kreierte, scheint nicht so einfach zu reparieren zu sein. „Das Problem ist nicht neu“, gestand Thomas Letsch. Die Entscheidungsfindung dort sei mit das Schwierigste, woran man arbeiten kann. Aber: „Wir werden einen Teufel tun, jetzt alles infrage zu stellen und Schuld zu suchen. Wir sind von uns überzeugt, haben eine klasse Mannschaft, die tolle Spiele machen und auch gewinnen kann. Jetzt gilt es, durchzuschnaufen. Wir wissen, wo wir ansetzen müssen.“
Immerhin besteht vor den Wochen der Wahrheit, mit Spielen gegen die nächsten direkten Konkurrenten Darmstadt 98 und dem 1. FC Köln, ausreichend Zeit. Die Länderspielpause komme zu einem guten Zeitpunkt, findet Letsch. „Da geht es auch darum, runterzukommen. Das tut uns allen gut.“
Fabian pflichtet ihm bei: „Wir müssen in der Pause sehen, dass wir uns sammeln. Wir sind weit davon entfernt, in Panik zu verfallen. Wir haben 25 Punkte und sind nicht vor dem Abgrund. Aber wir müssen den Trend erkennen, das ist klar.“
Das bedeutet: „Wir müssen in den nächsten Tagen noch konsequenter und fokussierter trainieren, um im nächsten wichtigen Spiel gegen Darmstadt wieder zu punkten.“