Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 erlebte gegen den FC Augsburg ein echtes Waterloo. Nach gerade einmal 30 Minuten stand es bereits 0:5 aus Sicht des Tabellenletzten. Eine Leistung, die nicht als solche überhaupt betitelt werden kann.
Trainer und Spieler des Aufsteigers fanden nach dem Debakel deutliche Worte.
"Glückwunsch an den FC Augsburg zum Sieg. Jeder hat gesehen, welchen Spielverlauf die Partie hatte und dass unsere Fehler direkt zu Gegentoren geführt haben. Bevor ich mit dem Finger auf meine Spieler zeige, suche ich die Fehler bei mir selbst. Mit Ruhe und Abstand, den man sich als Trainer gewähren sollte, werde ich die Schlüsse daraus ziehen, warum es heute zu dieser Niederlage gekommen ist. Auch in der Halbzeit war es mir wichtig, nicht auf die Mannschaft einzudreschen und sie noch mehr zu verunsichern. Ich habe an sie appelliert, dass wir die zweite Halbzeit mit Anstand beenden. Insgesamt sind wir alle erschüttert über den Ausgang dieses Spiels", sagte Torsten Lieberknecht.
Der Lilien-Coach zeigte sich trotz der sportlichen Katastrophe von den Verhalten der Fans angetan. Lieberknecht: "Ich fand es erstaunlich, dass nicht mehr Leute uns in der Halbzeit mit Pfiffen begleitet haben. Nach dem Spiel war es wichtig, dass ich mich nicht verkrieche, sondern mit meinen Jungs in die Kurve gegangen bin. Die Ansprache nach dem Spiel war emotional und in der Kritik richtig. Das Stadion hat uns anschließend aufmunternden Applaus geschenkt. Das ist nicht alltäglich und macht das Darmstädter Publikum eben auch besonders."
Erklären lässt sich so etwas nicht. Es war desolat. Für uns ist das heute ein Schlag in die Fresse, der richtig weh tut
Marcel Schuhen
Marcel Schuhen, Darmstadts Torwart, der am Ende sechs Mal hinter sich greifen musste, meinte: "Wir können uns nur bei allen Leuten entschuldigen, die auch nur ansatzweise ein bisschen Sympathie für Darmstadt 98 haben. Es war eine katastrophale Leistung mit individuellen Fehlern in allen Mannschaftsteilen. Augsburg hat unsere Fehler bestraft und uns komplett abgeschossen. Erklären lässt sich so etwas nicht. Es war desolat. Für uns ist das heute ein Schlag in die Fresse, der richtig weh tut.“