Nicht mal seit einer Woche ist Kjell Wätjen volljährig, und doch steht das Talent von Borussia Dortmund vor einem Erlebnis, von dem andere ein Leben lang vergeblich träumen.
Der Mittelfeldspieler, der am vergangenen Freitag seinen 18. Geburtstag feierte, gehört zum Champions-League-Kader des BVB, der im Achtelfinal-Hinspiel am Dienstagabend (21 Uhr/Prime Video) bei der PSV Eindhoven antritt.
Zum zweiten Mal überhaupt berief Trainer Edin Terzic Wätjen ins Aufgebot der Profis. Nachdem er beim 0:0 im Bundesliga-Spiel beim 1. FC Heidenheim vor eineinhalb Wochen auf der Bank saß, wird der Deutsch-Schwede in Eindhoven erstmalig Königsklassen-Luft schnuppern.
„Kjell Wätjen ist gut, deswegen ist er bei uns“, begründete Terzic die Nominierung auf der Pressekonferenz vor der Partie. „Die Kadermöglichkeiten in der Champions League sind größer. Das ist eine gute Möglichkeit, jungen Spielern die Plattform zu geben, uns besser kennenzulernen.“ Ein K.o.-Spiel in der Champions League sei als Rahmen dafür zwar nicht selbstverständlich. „Aber Kjell hat es sich durch tolle Leistungen in der U19 und im Profitraining verdient“, lobte Terzic den Youngster.
BVB: Wätjen ist U17-Weltmeister
Der zentrale Mittelfeldspieler durchläuft bereits seit 2015 die Nachwuchsteams des BVB. Im vergangenen Sommer feierte er mit der deutschen Auswahl den Titel bei der U17-Europameisterschaft und rückte anschließend fest in die U19 auf. In der ältesten Jugendmannschaft etablierte sich Wätjen schnell als Führungsspieler. In den vergangenen Wochen trug er die Kapitänsbinde.
Darüber hinaus sticht Wätjens Torgefahr ins Auge. Sechs Treffer und acht Vorlagen hat er in 15 Einsätzen in der U19-Bundesliga bereits erzielt. BVB-Coach Terzic nahm Wätjen mehrfach im Profitraining unter die Lupe. Im Winter durfte er als eines von mehreren Talenten im Trainingslager in Marbella vorspielen - und hinterließ dabei offenbar einen überzeugenden Eindruck.
So überzeugend, dass er am Dienstag im Champions-League-Kader steht. Dass Wätjen, dessen Vertrag beim BVB bis 2025 läuft, in Eindhoven über die Zuschauerrolle hinaus kommt, gilt aber als unwahrscheinlich.