Gut gelaunt und hoffnungsfroh verabschiedeten sich die Profis des SV Darmstadt 98 am Dienstagabend in die kurze Winterpause. Das 3:3 bei der TSG Hoffenheim sorgte beim Aufsteiger zum Jahresabschluss für neue Zuversicht, den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga erfolgreich bestehen zu können.
„Für uns ist das ein Glücksmoment. Dieses Spiel entschädigt für das, was in den vergangenen Wochen war. Das wird richtig viel Kraft geben für die Aufgaben, die vor uns stehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht nach dem couragierten und leidenschaftlichen Auftritt. Lieberknecht war in diesem Moment glücklich. Er nahm viele Glückwünsche entgegen und bedankte sich bei vielen Leuten – auch beim FC Schalke 04.
Torsten Lieberknecht hatte in der Hinrunde nach einem Schlaganfall seiner Frau auch privat schwere Wochen erlebt. Es gab viele Genesungswünsche, für die sich der 50-Jährige nun via Sportbild bedankte. „Darüber haben meine Frau und ich uns sehr gefreut. Genauso, dass zum Beispiel von Schalke 04 die gesamte Mannschaft und der komplette Verein einen unterschriebenen Brief geschickt haben. So gab es viele tolle Momente, auch wenn man den Anlass nicht braucht. Das wichtigste ist die Gesundheit meiner Frau, sie hat sich erholt und war am Samstag auch das erste Mal wieder im Stadion.“
Anfang November hatte die Nachricht vom Schlaganfall von Simone Lieberknecht die gesamte Bundesliga bewegt. Der Coach hatte sich damals über eine Woche vom Training und dem Heimspiel gegen Mainz (0:0) zurückgezogen, um seine Frau und seine Familie zu unterstützen.
Eine Woche vor Weihnachten konnte Simone Lieberknecht sogar bei Darmstadts Heimspiel gegen Wolfsburg (0:1) wieder ins Stadion kommen. „Das Jahr hat ein sehr versöhnliches Ende genommen, auch für unsere Fans“, sagte Torsten Lieberknecht zum sportlich gelungenen Ausklang. „Aber es gibt noch andere Themen, die eine große Rolle spielen. Wenn man das mal am eigenen Leib erfahren hat, weiß man: Das Wichtigste ist definitiv Gesundheit.“