Der VfL Bochum ist in die kurze Trainingswoche gestartet. Bereits am Freitag (8. Dezember, 20.30 Uhr) steht die Auswärtsfahrt bei der TSG 1899 Hoffenheim ran. Trainer Thomas Letsch hat dabei bewusst den Fuß auf der Euphorie-Bremse.
"Es geht immer so schnell", sagte Letsch am Montag nach der Trainingseinheit. "Hätten wir dieses Spiel verloren, dann würde die Tabelle anders aussehen und wir würden über andere Statistiken sprechen. Jetzt sind wir fünf Spiele in Folge ungeschlagen, haben unseren ersten Heimsieg und die Tabelle sieht besser aus. Aber es kann sich auch ganz schnell wieder drehen."
Tabellenplatz zwölf höre sich zwar gut an, vier Punkte auf Rang 16 auch, ändern werde das beim VfL aber nichts. "Wir werden demütig bleiben und wissen, was auf uns zukommt. Wir spielen jetzt in Hoffenheim bei einer sehr starken Mannschaft, haben noch Leverkusen auswärts und dazwischen Union Berlin, einen Champions-League-Klub. Von dem her tun wir gut daran, jetzt nicht irgendwie euphorisch zu werden, sondern das genauso sachlich und realistisch einzuordnen, wie wir es davor auch gemacht haben."
Der kommende Gegner sei in gewisser Weise mit Wolfsburg vergleichbar. "Ich schätze die Mannschaft sehr stark ein. Sie haben auch eine extrem hohe, individuelle Qualität, spielen eine etwas andere Struktur und stehen völlig zurecht auf Platz sechs. Sie haben sich sehr, sehr gut verstärkt im Vergleich zur letzten Saison. So gesehen ist das schon wieder ein sehr harter Brocken und natürlich ein Unterschied, auch wenn sie bislang zuhause nicht so erfolgreich waren, ob wir hier zuhause spielen oder auswärts."
Oermann als Schlotterbeck-Ersatz?
Dabei verzichten muss Letsch auf Keven Schlotterbeck. Der Innenverteidiger fehlt gelbgesperrt, eine Lösung stehe Anfang der Woche aber noch nicht fest. "Das wäre ein bisschen früh, wenn ich mich jetzt schon entschieden hätte." Klar ist aber: viel mehr darf in der Defensive nicht passieren.
"Keven ist gesperrt. Dazu Ivan Ordets, das wird oft vergessen, einer unser wichtigsten Abwehrspieler ist immer noch verletzt. Leider Noah Loosli aktuell auch, sodass wir jetzt mit Tim Oermann noch einen Innenverteidiger haben, der zur Verfügung steht." Oermann, der am Samstag für Cristian Gamboa eingewechselt wurde, könnte durchaus in die Kette rücken.
Eine andere Möglichkeit biete sich aber auch an. "Es ist kein Geheimnis, dass wir auch Bernardo nach Innen ziehen können und auf der linken Seite Maximilian Wittek oder Danilo Soares bringen." Im Mittelfeld dürfte es nach dem Comeback von Matus Bero dagegen keine Wechselgedanken geben.
VfL Bochum: Osterhage, Bernardo und Riemann geschont
Patrick Osterhage, der seine seit Wochen starken Leistungen mit seinem ersten Bundesliga-Tor krönte fehlte zwar Montag mit verschnupfter Nase, wackle aber nicht für Freitag. Das gleiche gilt für Bernardo, der einen leichten Schlag abbekommen hatte. Philipp Förster sei vorerst mit Magen-Darm-Problemen raus.
Zum wiederholten Mal in den letzten Wochen stand auch Manuel Riemann nicht auf dem Trainingsplatz. "'Manu' hat nach wie vor Probleme (Rippe, Anm. d. Red.). Er hat letzte Woche sehr wenig trainieren können und wir haben uns entschieden, ihn nochmal individuell zu belasten."
Ein Einsatz am Freitag sei aber nicht in Gefahr: "Ich gehe aber davon aus, dass er Dienstag wieder auf dem Platz stehen wird."