Bei der Jahreshauptversammlung des VfL Bochum konnte vor allem die ausgegliederte "VfL Bochum 1848 GmbH & Co. KGaA" auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022/23 zurückblicken. Wieder wurden finanzielle Rekorde gebrochen.
So betrug der Umsatz im genannten Geschäftsjahr auch dank der Erstligazugehörigkeit 86,8 Millionen Euro (von 61,9 Millionen) - so hoch war er in der Geschichte des VfL nie. Auf der Ausgabenseite standen dem gegenüber 78,7 Millionen Euro - macht einen Gewinn von 8,1 Millionen.
Dadurch betrage das positive Eigenkapital der KGaA nunmehr 8,5 Millionen Euro. Mit diesen Entwicklungen prognostizierte der Klub, "sämtliche langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten inkl. KfW-Darlehen (total in Höhe von insgesamt 9,1 Millionen EUR)" bis 2030 vollständig getilgt zu haben. Ohne Corona sei der Klub bereits heute schuldenfrei.
Für die Saison 2023/24 plant der VfL bewusst mit einem Verlust in Höhe von 3,9 Millionen Euro. Zu diesem komme es dadurch, dass der Etat der Profimannschaft zum Erreichen des Klassenerhalts auf 41 Millionen Euro erhöht wurde.
Auch beim Hauptverein ist die finanzielle Lage stabil. Für 2022/23 meldete der e.V. einen Überschuss von 20.000 Euro, kündigte aber auch an, dass im Zuge der 175-Jahr-Feierlichkeiten ein negatives Ergebnis in Höhe von 242.000 in 2023/24 erwartet wird. Bis 2027 werden zudem 40.000 Mitglieder beim Verein erwartet (derzeit rund 27.000).
VfL bleibt anne Castroper - "Überlegungen auf Stadionumbau fokussiert"
Der zweite große Punkt auf der Tagesordnung war die Stadionfrage. Wie sieht die Zukunft des Vonovia-Ruhrstadions aus? „Fakt ist, der VfL und die Stadt wissen seit längerem um die Herausforderungen, die eine fast 50 Jahre alt Immobilie mitten in der Stadt mit sich bringt. Der VfL hat den festen Willen bekundet, sich an einer Standortdiskussion nicht zu beteiligen. Woanders als an der Castroper Straße zu spielen, war für den Verein nie ein Thema", stellte VfL-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis klar.
Also muss "anne Castroper" modernisiert werden. Villis: "Insofern haben sich die Überlegungen auf das Thema Stadionumbau fokussiert. Der VfL und die Stadt haben das gleiche Ziel: tragfähige Maßnahmen, um die Zukunftsfähigkeit des Stadions und des Vereins zu erreichen.“
Im ersten Quartal 2024 soll die Öffentlichkeit von der Planungsphase informiert werden und ein „Beteiligungsprozess mit Betroffenen“ in Gang gesetzt werden. Doch auch das Trainingszentrum des VfL soll weiter verbessert werden. „Die Zukunftsfähigkeit des VfL entscheidet sich nicht allein an der Castroper Straße. Auch die Entwicklung des Leistungszentrums an der Hiltroper Straße wird forciert. Hier laufen die Planungsgespräche“, sagte Villis.
Womöglich auch, um wieder eine zweite Mannschaft an den Start zu schicken, wie Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian für die neue Saison ins Gespräch brachte.