Die Horror-Serie ist vorbei! Der VfL Bochum darf erstmals seit über fünf Monaten wieder einen Sieg in der Bundesliga feiern: dank eines Doppelpacks von Takuma Asano, viel Kampf und 20 Minuten Überzahl bezwang das Team von Thomas Letsch Darmstadt 98 mit 2:1 (1:1).
Das Spiel war keine Minute gelaufen, da musste Schiedsrichter Marco Fritz bereits unterbrechen. Im Gästeblock brannte es lichterloh, die Fans des VfL hatten die Partie mit Pyrotechnik eingeleitet. Nach wenigen Minuten ging es schließlich auf dem Rasen weiter.
Und dort zeigte sich das Team von Thomas Letsch überraschend in einem 4-3-3-System: Mit Erhan Masovic für den verletzten Ivan Ordets, Bernardo als Linksverteidiger, den wiedergenesenen Patrick Osterhage im Mittelfeld. Und mit Philipp Hoffmann als Stoßstürmer - nicht für sondern neben Moritz Broschinski.
VfL Bochum: Riemann - Gamboa, Masovic, K. Schlotterbeck, Bernardo - Osterhage, Losilla (77. Oermann), Broschinski (58. Kwarteng), Stöger (64. Loosli) - Asano - P. Hofmann (76. Paciencia)
Tore: 0:1 Asano (25.), 1:1 Nürnberger (43.), 1:2 Asano (54.)
Gelbe Karten: Klarer (4), Skarke (3) / Losilla (3), Gamboa (3), K. Schlotterbeck (3), Kwarteng (1), Paciencia (2)
Rote Karten: Holland (70./Notbremse) / -
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 17810 (ausverkauft)
Während sich die Bochumer zurechtfanden, starteten die Gastgeber schwungvoll. Tim Skarke gab aus 16 Metern den ersten Warnschuss ab, der Ball prallte vom Pfosten über Manuel Riemanns Kopf ins Tor aus. Glück für den VfL, der in der Folge besser ins Spiel fand und auf direkte Angriffsmomente setzte.
Genau aus solch einem entstand auch die Führung! Ein Steckpass von Kevin Stöger wurde unglücklich auf Asano weitergeleitet, der die Kugel mit viel Feingefühl an Marcel Schuhen vorbeileite und zum 1:0 einschob (25.). Der erste Torschuss der Gäste.
Die Führung gab dem VfL Sicherheit, die Bochumer waren nun bissiger, wacher und kontrollierter. Der Anfangselan der Darmstädter war dahin. Es dauerte bis zur Schlussphase der ersten Hälfte bis das Team von Torsten Lieberknecht wieder in den Strafraum fand. Prompt folgte der Ausgleich: Nach einer hohen Flanke von rechts, sprang Luca Pfeiffer am weiten Pfosten am höchsten und legte per Kopf auf Fabian Nürnberger, der zum 1:1 einnickte (43.).
Der VfL wirkte angeknockt und hatte Glück, dass Christoph Klarer bei seinem Kopfballtor nach einem Freistoß im Abseits stand, sodass es mit 1:1 in die Pause ging.
Das Spiel blieb im zweiten Durchgang zwar munter, aber weiterhin auf beiden Seiten fehlerhaft. Von einem Fehler profitierte der VfL: Nach einem missratenen Abschlag von Schuhen ging es ganz schnell. Anthony Losilla leitete den mustergültigen Umschaltmoment, Asano schloss mit einem satten Flachschuss ins lange Eck zum 2:1 ab (54.).
Darmstadt reagierte entschlossen. Der auffällige Skarke, der nach einer starken Einzelaktion aus spitzem Winkel Riemann anschoss, Pfeiffer aus 18 Metern (61.) und Nürnberger (69.) kamen dem erneuten Ausgleich nahe (61.).
Bochum, mittlerweile mit Verteidiger Noah Loosli für Stöger, konzentrierte sich auf Konter – und das zahlte sich aus. Der eingewechselte Moritz Kwarteng startete nach einer Ecke durch, Fabian Holland holte ihn etwa 30 Metern vor dem Tor von den Beinen – als letzter Mann: Rot (70.)! Für die Darmstädter war es der dritte Platzverweis binnen sechs Tagen.
Es wurde nun hitzig. Lieberknecht sah Gelb, als er nach einem hohen Bein von Anthony Losilla Gelb-Rot forderte (73.). Hofmann musste nach einem Zusammenprall mit Klarer raus (77.).
Darmstadt war trotz Unterzahl das aktivere Team, tat sich jedoch schwer, gegen die gut sortierten Gäste klare Chancen zu erspielen. Ganz anders der VfL, der gleich mehrere gute Kontergelegenheiten zur Vorentscheidung liegen ließ.
Anders als vor sieben Tagen gegen Mainz (2:2) würde sich das in Darmstadt nicht rächen. Der VfL Bochum steht nun bei acht Zählern und verlässt die Abstiegsränge.