Einige Hertha-Fans werden noch rechnen. Ein Sieg am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Bochum und mit dann 28 Punkten wäre vielleicht noch nicht alles verloren.
Doch wer das 2:5 der Berliner beim 1. FC Köln gesehen hat, der wird sich fragen, wie in aller Welt will die Mannschaft von Trainer Pal Dardai zwei Dreier in Serie einfahren.
Es fehlte an Mentalität, es fehlte an defensiver Stabilität, es fehlte eigentlich an allem außer der Effektivität vor der Pause, als man kurzfristig 2:1 in Köln führte.
Und das Drumherum in Berlin tut sein Übriges dazu. Die Lizenz ist nicht gesichert, in den letzten Jahren wurde so viel Geld verbrannt, es scheint so, dass der Klub nun die Rechnung dafür bezahlt.
Und sportlich gesehen hat Dardai auch noch einige personelle Probleme zu verkraften. Angreifer Jessic Ngankam sah nach einem völlig unnötigen Frustfoul kurz vor dem Ende in Köln seine fünfte Gelbe Karte.
Er ist gegen Bochum gesperrt, zudem fehlt auch Abwehrspieler Filip Uremović sicher, der sich beim FC eine Gehirnerschütterung zuzog. Tolga Ciğerci und Márton Dárdai fehlten bisher unter der Woche wegen Wadenproblemen, Marc Kempf aufgrund einer Rippenprellung und Wilfried Kanga bedingt durch muskuläre Probleme.
Dardai mit Blick auf seine Sorgenkinder: „Bei der Pressekonferenz am Donnerstag kann ich mehr sagen." Klar ist nur, dass er seine Lehren aus dem Köln-Spiel ziehen wird, unter anderem die zu offensive Denkweise vor der Partie.
Wir haben nichts mehr in der Hand und müssen darauf hoffen, dass die anderen Fehler machen
Pal Dardai
Dardai betonte auf der Homepage der Berliner: "Wir haben das Köln-Spiel noch einmal richtig unter die Lupe genommen und müssen uns jetzt auf die beiden letzten Spiele vorbereiten, um diese Minimal-Chance nutzen zu können. Wir haben nichts mehr in der Hand und müssen darauf hoffen, dass die anderen Fehler machen. Am Wochenende ist ein Sieg mit den Fans im Rücken Pflichtsache. Dann schauen wir weiter.“
Dardais Versprechen: „Wir werden die Woche nicht nur nutzen, um an der Defensive zu arbeiten. Bochum wird auf Konter lauern, also können wir nicht ebenfalls abwarten, sondern müssen vorbereitet sein."