Als Thomas Letsch im September 2022 seinen Job beim VfL Bochum antrat, hatte der Revierklub nach sieben Spielen nur einen Punkt auf dem Konto. Nicht viele hatten damals damit gerechnet, dass der Verein auch mit neuem Trainer nach zwei Jahren in der Fußball-Bundesliga die Rückkehr in die Zweitklassigkeit am Ende noch verhindern kann.
Doch Letsch, der als Nachfolger des aktuellen Schalke-Trainers Thomas Reis für die Rettungsmission vom niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim gekommen war, sammelte mit den Bochumern in 25 Partien 30 Punkte. Und jetzt, nach dem turbulenten 3:2 (1:1)-Erfolg gegen den FC Augsburg, hat der VfL den Klassenerhalt wieder in der eigenen Hand.
„Wir mussten gewinnen und das haben wir heute getan. Aber wir sind noch nicht am Ziel“, sagte Flügelspieler Christopher Antwi-Adjei, der das 1:0 erzielt und zudem den Schuss zum 2:1 geliefert hatte, den FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw ins eigene Tor lenkte. Antwi-Adjei zeigte sich am Samstagnachmittag glücklich: „Die Stimmung nach dem Sieg ist überragend. Nun haben wir alle wieder Hoffnung.“
Der Bundesliga-Verbleib des VfL könnte sogar schon am kommenden Wochenende gelingen. Das ist möglich, weil der VfB Stuttgart gegen Bayer Leverkusen am Sonntag nicht gewann (1:1). Bochum steht damit auch nach dem 32. Spieltag auf Rang 15.
Letsch tritt mit seiner Mannschaft am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Tabellenletzten Hertha BSC an. Für das Szenario, dass die Bochumer vorzeitig dem Abstieg entgehen, müssten sie im Olympiastadion drei Punkte holen. Gleichzeitig müsste der FC Schalke 04 sein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt verlieren. Stuttgart dürfte dann beim FSV Mainz 05 nicht siegen.
Alternativ müsste neben Schalke gegen Frankfurt auch die TSG Hoffenheim gegen Union Berlin verlieren. Das würde ebenfalls einen Klassenerhalt des VfL bedeuten, weil Stuttgart noch am letzten Spieltag gegen Hoffenheim antritt. So könnte Bochum am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt feiern.