Der VfL Bochum ist der große Verlierer des 31. Spieltags in der Fußball-Bundesliga. Während die Konkurrenz größtenteils punkten konnte, ist die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch durch das 0:2 bei Borussia Mönchengladbach auf den 17. Platz abgerutscht. Vor allem die Leistung in Halbzeit eins hinterließ bei dem 54-Jährigen ein großes Fragezeichen.
"Ich ärgere mich am meisten über Minute 25 bis 45." Zuvor sei es ein ausgeglichenes, unspektakuläres Bundesligaspiel gewesen. Bochum hat wenig zugelassen, nach vorne aber auch nichts kreieren können. "Dann haben wir den Gegner durch einen Fehler aufgebaut."
Damit spielt Letsch auf den fahrlässigen Ballverlust von Danilo Soares an. Der Außenverteidiger vertändelte den Ball im eigenen Strafraum, konnte aber gerade so noch klären. Doch auf einmal war Stimmung im Borussia-Park und bei den Gastgebern auf dem Rasen.
"Mit jeder Chance wurde die Brust von Gladbach breiter und wir sacken in uns zusammen. Das war die Phase, in der wir das Spiel hergegeben haben." In die angesprochenen 20 Minuten vor der Halbzeit fiel dann auch der 0:1-Rückstand durch Jonas Hofmann, der sich in Soares Rücken davonschleichen konnte.
"Er wirkt nicht ganz frisch im Kopf", könne sich Letsch nicht erklären, was im Moment mit Soares los ist. Es war nicht der erste Fehler des Außenverteidigers in den letzten Wochen. "Wir stützen ihn, machen ihn stark, aber ich denke es war die richtige Entscheidung, zu wechseln."
Zur Halbzeit brachte Letsch Konstantinos Stafylidis. Auch auf der anderen Seite ersetzte er Cristian Gamboa durch Saidy Janko. "Man darf nicht vergessen, dass er lange raus war. Es ist klar, dass er jetzt nicht in dem Rhythmus ist."
Mit frischen Kräften kam Bochum mit einer 15 minütigen Drangphase aus der Kabine, allerdings ohne den Ausgleich zu erzielen. "Es reicht nicht, nur Chancen zu haben. Du musst das Ding auch mal über die Linie bringen." Die größte Möglichkeit hatte Philipp Hofmann mit seinem Kopfball an die Latte.
Unterm Strich sei es aber zu wenig gewesen. "Wir haben nicht die Leistung gezeigt, die es braucht, um hier Punkte mitzunehmen." Das Fehlen von Kevin Stöger wollte Letsch dabei nicht als Ausrede gelten lassen. "Aber es war natürlich nicht förderlich, dass unser Kreativspieler Nummer eins ausfiel."
Etwas langfristiges sei es aber nicht. Auch mit dem kurzfristig ausgefallenen Patrick Osterhage plant Letsch für die kommende Woche. Dann kommt der FC Augsburg ins Ruhrstadion (Samstag, 13. Mai, 15:30 Uhr). Der Druck könnte größer nicht sein.
Der VfL ist punktgleich mit Stuttgart auf dem Relegationsrang, auf Schalke (Platz 15) sind es zwei Zähler und auch Schlusslicht Hertha BSC hat ein Lebenszeichen gesendet. "Wir stehen drei Spieltage vor Schluss auf Platz 17. Die Situation ist gefährlich, aber wir wissen, wie schnell sich alles drehen kann. Dafür gilt es, dass jeder bereit ist, alles dafür zu tun."