80 Minuten lang durfte die SG Wattenscheid 09 vom Wunder träumen. Dann egalisierte Christian Clemens die frühe Führung durch Timur Kesim (22.). Das 1:2 durch Finn Stromberg kurz vor dem Ende besiegelte dann den Wattenscheider Abstieg in die Oberliga Westfalen endgültig.
Trainer Christian Britscho wollte nach dem Spiel gar nicht mehr groß auf die 90 Minuten eingehen. Dafür gewährte er einen Einblick in seine Gefühlswelt: "Es überwiegt dieses miese Gefühl, dass man sagt, man könnte im Strahl kotzen. Das war ja jetzt irgendwie ein sportlicher Abgesang auf Raten", sagte Britscho."Wir haben uns die ganze Zeit dagegen gewehrt und es hat nicht gereicht."
Wichtig sei jetzt der Zusammenhalt im Verein und im Umfeld. "Wir sind zusammen aufgstiegen und haben diesen Abstieg zusammen vermurkst. Aber stolz bin ich auf die gesamte Gemengelage, die hier im Verein ist."
Man habe sich mit allem, was man hatte, gegen den Abstieg gewehrt. Nun werde er sich einige Bierchen genehmigen und dann wieder nach vorne schauen: "Ich denke, nach 17 Stauder und dem Verlust der Muttersprache sieht die Welt dann vielleicht wieder anders aus."
Wenn er dann wieder nüchtern ist, will er sich sofort wieder an die Arbeit machen und die neue Saison planen. "Wir müssen eine Gesamtanalyse machen. Das werden wir im Trainerteam zusammen mit der sportlichen Seite des Vorstands ganz klar machen müssen. Und aufarbeiten, wo unsere wunden Punkte gelegen haben. Diese müssen wir zur neuen Saison abstellen und dann gilt es ganz klar mit dem Spirit, der gegen Düren da war, in die neue Saiosn zu starten."
Mit ihm als Trainer? "Ja, das kann ich bestätigen", sagte Britscho dem RevierSport. "Ich werde weitermachen." Eine Prognose Richtung sofortigen Wiederaufstieg wollte er jedoch noch nicht vornehmen. Auch der Verein will trotz des Abstiegs mit dem Trainer weiterarbeiten. "Er hat ja ohnehin Vertrag und wir wollen auch ganz klar mit ihm weiter zusammenarbeiten", bestätigte Sportvorstand Christian Pozo.