Der VfL Bochum hat gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund sensationell einen Punkt geholt. Das Derby endete 1:1 (1:1).
Der blau-weiße Rauch der VfL-Choreo hatte sich gerade rechtzeitig verzogen, da stand das Ruhrstadion schon Kopf. Eine Hereingabe von Takuma Asano konnte nicht richtig geklärt werden und Anthony Losilla fackelte nicht lange. Der Kapitän schraubte den Ball links oben in den Knick - Traumtor (5.).
Der Jubel war noch nicht ganz verebbt, da schlug der Spitzenreiter prompt zurück. Danilo Soares verschätzte sich bei einem langen Ball von Mats Hummels, Donyell Malen bediente Karim Adeyemi - 1:1 (7.). Ein Wahnsinns-Start in das Derby.
Die Partie ging temporeich weiter. Vor allem die BVB-Flügelzange Malen-Adeymi bereitete der Bochumer Defensive Probleme. Adeymi alleine hatte zwei Großchancen. Einmal traf er den Ball nicht richtig (26.), beim zweiten Versuch klaute ihm Manuel Riemann den Ball gerade so vom Fuß (38.). Kurz darauf war der VfL-Keeper auch gegen Malen zur Stelle (40.).
Der VfL hielt dagegen mit langen Bällen und schnellem Umschaltspiel. In der 35. Minute rutschte der Ball zu Asano durch, den Abschluss konnte Mats Hummels gerade so zur Ecke blocken. Kurz vor der Pause hatte Philipp Hofmann die Riesenchance, sein strammer Linksschuss ging aber knapp am rechten Pfosten vorbei (43.).
BVB: Kobel - Ryerson (Wolf, 88.), Hummels, Süle, Guerreiro - Bellingham, Can, Brandt (Reus, 73.) - Malen (Modeste, 88.), Adeyemi (Reyna, 81.) - Haller (Moukoko, 73.).
Tore: 1:0 Losilla (5.), 1:1 Adeyemi (7.)
Gelbe Karten: Soares (30.) / Haller (43.)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Zuschauer: 26.000
Halbzeit zwei begann nicht weniger temporeich, allerdings mit weniger Strafraumszenen. Auch der Anblick des Spiels blieb vertraut: Dortmund lief an, Bochum setzte auf Konter. Auffällig war aber, dass der Derby-Charakter deutlich zunahm.
Zweikämpfe wurden rassiger, Schiedsrichter-Entscheidungen emotionaler bewertet. In der 65. Minute blieb die Pfeife von Schiedsrichter Sascha Stegemann trotz heftiger BVB-Proteste stumm. Adeyemi war im Strafraum nach einem Zweikampf mit Soares liegengeblieben. Dieser war seinem Gegenspieler in die Beine gerauscht - Glück für den VfL.
Der BVB drückte jetzt auf den Führungstreffer. Und der VfL? Der hatte Manuel Riemann. Innerhalb von zwei Minuten war erst gegen den kurz zuvor eingewechselten Youssoufa Moukoko zur Stelle (75.) und parierte glänzend gegen Jude Bellingham (77.).
Dortmund versuchte noch einmal alles, doch die Bochumer warfen sich mit allem, was sie hatten, in jeden Ball. Ein Abseitstreffer von Hummels, ein vermeintliches Handspiel im Strafraum, ein Bellingham-Kopfball (90.) - es reichte nicht für den BVB. Der VfL verteidigte bis zum Ende leidenschaftlich und holt einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Für Dortmund ein herber Dämpfer im Meisterschaftsrennen.