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Chancenlos - S04 wird beim SC Freiburg demontiert

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Schalke: Chancenlos - S04 wird beim SC Freiburg demontiert
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Michael Gregoritsch ebnet gegen Schalke früh den Weg. Die Gäste können die Patzer der Konkurrenz im Abstiegskampf nicht nutzen.

Auf Pressetribünen halten sich Fußballprofis eher selten auf. Ralf Fährmann, verletzter Torwart des FC Schalke 04, wollte aber unbedingt dabei sein im Spiel beim SC Freiburg – dafür nahm er ein Ticket der königsblauen Medienabteilung. Doch je länger das Spiel in Freiburg dauerte, desto finsterer wurde Fährmanns Miene. Die Schalker gingen mit 0:4 (0:2) unter. Und mit diesem Ergebnis waren sie noch sehr gut bedient.

Fährmann hatte schon den Hinweg am Samstag mitangetreten – und wie alle Schalker mitbekommen, dass alle Konkurrenten patzten. Und je näher der Anpfiff rückte, desto mehr Hoffnung machten sich die Fans. Platz 15? Vielleicht eine Überraschung? „Wir wissen selbst, was möglich ist“, erklärte auch Trainer Thomas Reis vor dem Spiel am DAZN-Mikrofon. Doch er ergänzte: „Trotzdem musst du dich auf dein eigenes Spiel konzentrieren.“

Und genau das gelang schon in der ersten Halbzeit überhaupt nicht. Angemessene Zweikampfführung? Vernünftiges Stellungsspiel? Gutes Passspiel selbst über kurze Distanzen? Offensivfreude? Schalke ließ alles vermissen, was eine gute Fußballmannschaft auszeichnet.

Die Freiburger bedankten sich für so viel Platz und zauberten herrlichen Fußball auf den Rasen – Jürgen Klinsmann und Joachim Löw, die auf der Tribüne das Spiel verfolgten, werden sich an ihr Sommermärchen bei der WM 2006 erinnert haben. Der einzige Schalker, der sich vor 34.700 Zuschauern in den ersten 45 Minuten wehrte, war derjenige, der vor dem Anpfiff besonders umstritten war: Torwart Alexander Schwolow, der Fährmann ersetzte.

Schon in der sechsten Minute verhinderte Schwolow mit einer Doppelparade ein Gegentor – er parierte zuerst einen Kopfball von Michael Gregoritsch und dann den Nachschuss von Ritsu Doan. Nur zwei Minuten später war das Duo erfolgreicher. Doan lief dem Schalker Jere Uronen davon, spielte einen punktgenauen Pass, Gregoritsch überwand Schwolow problemlos – 1:0.


Während den Schalkern auch nach diesem Gegentor gar nichts einfiel, war das Freiburger Spiel schnörkellos und einfach schön. Vicenzo Grifo traf den Pfosten (13.), Lucas Höler (18.) und Christian Günter (23.) schossen, Michael Gregoritsch köpfte daneben (27.). In der 34. Minute war wieder Schwolow gefordert.

Nachdem Grifo Matriciani zum wiederholten Male ganz schlecht hatte aussehen lassen, schlenzte er den Ball ins Eck – Schwolow wehrte ab. Eine Minute später stand es 2:0: Gregoritsch hatte eine Flanke von Lukas Kübler per Kopf ins Tor verlängert. Zehn Minute später endete Schalkes Horror-Halbzeit mit nur einen guten Nachricht. Es stand nur 0:2. So chancenlos waren die Königsblauen selten.

Ein Wolkenbruch fegte in der Pause über das Stadion – ein Donnerwetter dürfte es auch in der Schalker Kabine gegeben haben. Denn in den ersten Minuten der zweiten Hälfte präsentierte sich S04 verbessert, Reis hatte zweimal ausgewechselt, setzte auf eine Doppelspitze mit Simon Terodde und Michael Frey. Frey war es, der SC-Torwart Mark Flekken in der 50. Minute zu einer Parade zwang.

Doch zwei Minuten später war das Spiel dann entschieden – dass die Freiburger auf 3:0 erhöhten, hatten sie einem Schalker Sommergeschenk zu verdanken. Der Schalker Uronen legte vor, der Freiburger Lucas Höler schoss weder feste noch platziert – doch der Ball kullerte durch die Beine von Torwart Schwolow. Der Rest wurde zum Schaulaufen für die Freiburger, die nicht nachließen und sich weitere große Möglichkeiten erarbeiteten. Matthias Ginter nutzte eine davon zum 4:0-Endstand (82.).

Freiburgs Trainer Christian Streich, mit dem Fahrrad zum Stadion gekommen, applaudierte an der Seitenlinie vergnügt, immer und immer wieder. Die Schalker Spieler sehnten auf dem Platz ebenso den Schlusspfiff herbei wie Fährmann auf der Pressetribüne – nur die Fans feierten. „Was auch immer passiert, wir lieben dich sowieso“ sangen sie. An diesem Tag ein passender Sprechchor.

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