Minutenlang standen die Spieler des FC Schalke 04 noch vor der Nordkurve. Den Moment genießen, alles mitnehmen an Motivation für die eigene Leistung und Glauben an den Klassenerhalt. Das 5:2 (2:1) gegen Hertha BSC hat die Hoffnung genährt, dass es noch gelingen kann, zum Ende der Saison zumindest nicht auf den letzten beiden Plätzen der Bundesliga-Tabelle zu landen, die den Abstieg in die 2. Liga zur Folge hätten. Wie man die nächsten Aufgaben angehe nach so einem Erlebnis? „Mit Selbstvertrauen, das man sich heute geholt hat“, sagte Marius Bülter bei DAZN, „aber auch mit dem Wissen, dass wir noch nichts erreicht haben.“
Der Schalke-Stürmer ist mit sechs Toren in den vergangenen sieben Partien mit ein Grund dafür, dass Schalke nicht abgeschlagen ist im Abstiegskampf. Wichtig war dem 30-Jährigen, dass sich seine Mannschaft nach dem 0:3 gegen Bayer Leverkusen und dem 0:2 bei der TSG Hoffenheim wieder steigern konnte. „Wir hatten heute eine deutlich bessere Spielkontrolle als zuletzt“, sagte Bülter, „das hat uns Sicherheit gegeben. Dazu kommt, dass wir heute nicht viele Chancen hatten – aber die, die wir hatten, haben wir gemacht. Dann schießt man auch mal fünf Tore.“
Wie groß die Erleichterung ist, verdeutlichte Kenan Karaman: „Ich bin überglücklich, dass wir heute gewonnen haben. Es war ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns“, sagte der Schalke-Offensivspieler, der nach der Verletzung von Tim Skarke in die Partie gekommen war. „Jetzt wird wir wieder voll dabei. Nach zwei Niederlagen war es einfach wichtig, heute vor unsere Fans zu gewinnen.“
Für Marius Bülter war es wichtig, dass Schalke sich die Überzeugung, in der Offensive bestehen zu können, im Training zurückgeholt hat: „Wir wissen, dass wir diese Saison nicht viele Tore geschossen haben. Aber wir gaben weiter daran gearbeitet. So ein Spiel wie heute tut gut.“ Seinen Anteil daran hatte auch Torschütze Simon Terodde, den Trainer Thomas Reis gegen Hertha erstmals seit gut zwei Monaten wieder in die Startelf beordert hatte. „Dass ich gerne mit Simon zusammenspiele, das weiß man seit letzter Saison“, so Bülter. „Wir verstehen uns gut auf dem Platz. Mich freut es für ihn ungemein, dass er heute ein Tor geschossen hat. Ich glaube, dass ich das richtig gut tut. Wir brauchen ihn.“
Sechs Spiele hat Schalke 04 nun noch vor sich. Die Leistung gegen Hertha mache Mut, speziell nach dem schwachen Auftritt in Hoffenheim, befand Dominick Drexler: „Nach einem 5:2 ist es leicht zu sagen, dass wir die richtigen Worte gefunden haben. Aber hat gesehen, mit welcher Leidenschaft wir heute versucht haben, das Spiel zu gewinnen. Mit dem frühen Tor ist alles einfacher. Aber alle haben gesehen: Das war die richtige Reaktion.“ Davon kann Schalke noch ein paar gebrauchen in den nächsten Wochen.