Im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga wird wieder enger zusammengerückt. Der VfL Bochum hat das Kellerduell gegen den VfB Stuttgart mit 2:3 (0:1) verloren.
Die Partie spielte sich von Beginn an zwischen den Strafräumen ab. Der VfL lief hoch an und versuchte, früh den Spielaufbau der Stuttgarter zu stören. Aus den Ballgewinnen konnte allerdings kein Profit geschlagen werden.
Stattdessen zeigten sich die Gäste brutal effizient. Mit dem ersten Torschuss der Partie ging der VfB direkt in Führung. Eine Flanke von links wurde von Danilo Soares unzureichend in die Mitte geklärt. Dort stand nur Hiroki Ito, der den Ball Volley unter die Latte knallte (14.).
Mit der Führung im Rücken wurde Stuttgart stärker. Der VfL musste eine kurze Druckphase überstehen, versuchte dann aber wieder, das Heft in die Hand zu nehmen. Nach vorne ging allerdings weiterhin gar nichts. Die zweiten Bälle landeten zumeist beim VfB, Zweikämpfe gingen verloren und in möglichen Umschaltsituationen wurden falsche Entscheidungen getroffen.
Das machte sich früh auf den Rängen bemerkbar. Die Stimmung wurde unruhig, bereits nach 25 Minuten waren vereinzelte Pfiffe zu vernehmen, die in Richtung Halbzeit mit jedem VfL-Fehler zunahmen. Die einzige Torannäherung des VfL: Ein Kopfball von Takuma Asano nach einer Ecke, der aber zu unplatziert war (28.). So ging es begleitet von Pfiffen in die Kabine.
VfB: Bredlow - Mavropanos, Anton, Ito - Vagnoman, Karazor, Sosa - Millot (Haraguchi, 69.), Endo - Guirassy (Pfeiffer, 69.), Führich (Silas, 75.).
Tore: 0:1 Ito (14.), 1:1 Stöger (58.), 1:2 Guirassy (60.), 1:3 Vagnoman (63.)
Gelbe Karten: Antwi-Adjei (36.), Soares (90.) / Guirassy (37.), Mavropanos (90.), Bredlow (90.)
Schiedsrichter: Frank Willenborg
Zuschauer:
Über die Halbzeit schien sich die Stimmung etwas abgekühlt zu haben. Mit Wiederanpfiff schwappten die Anfeuerungsgesänge aus der Ostkurve auch auf die umliegenden Tribünen. In der 57. Minute kam der VfL erstmals gefährlich in den Sechzehner.
Nach einer Ablage von Philipp Hofmann stand der eingewechselte Philipp Förster zum Abschluss bereit, wurde aber von Gegenspieler Enzo Millot zu Boden gerissen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kevin Stöger sicher (58.). Allerdings wehrte die Freude nur kurz.
Nur zwei Minuten später kam Stuttgart über die starke linke Seite, in der Mitte vergas Soares seinen Gegenspieler im Rücken und Serhou Guirassy konnte aus kürzester Distanz einschieben. Der VfL war geschockt und kassierte direkt den nächsten Tiefschlag - wieder über links. Diesmal sah Keeper Manuel Riemann nicht gut aus, verschätzte sich bei der Flanke und Josha Vagnoman musste nur noch einnicken (63.).
Es dauerte bis zur 85. Minute bis sich Bochum von dem Doppelschlag erholen konnte. Mit dem schönsten VfL-Angriff des Tages erzielte Hofmann den Anschlusstreffer. In den letzten Minuten wurde angepeitscht vom Ruhrstadion nochmal alles nach vorne geworfen, doch es sollte an diesem Tag einfach nicht sein. Kurz vor Schluss kochten die Emotionen über.