Und so wurde sein Statement auf der Pressekonferenz auch zu einer Abrechnung mit seiner Mannschaft, die durch das zehnte sieglose Spiel in Serie immer weiter in den Tabellenkeller rutscht.
„Elf Totalausfälle gegen eine Mannschaft mit Herz und Leidenschaft“, fasste Breitenreiter, in der Saison 2015/2016 Trainer von Schalke 04, die Leistung seines Teams in der ersten Halbzeit zusammen. „Der VfL hat uns komplett den Schneid abgekauft, wir haben uns wegdrücken lassen von Spielern, die körperlich schwächer sind, haben uns überhaupt nicht gewährt.“
Zur Pause, als Bochum schon 3:0 führte, tauschte Hoffenheims Coach dann viermal. „In der Form ging es nicht weiter“, klagte er. Munas Dabbur, Andrej Kramaric, Sebastian Rudy und Ermin Bicakcic aber brachten auch nicht mehr den nötigen Schwung, nur ein paar Minuten nach dem 1:3 durch Christoph Baumgartner (49.) hatten die Hoffenheimer so etwas wie Hoffnung geschöpft. Davon, das Spiel zu drehen, war die TSG jedoch weit entfernt. „Wir haben Fehler gemacht, die mit Profifußball wenig zu tun haben.“
Breitenreiter muss nun ernsthaft um seinen Job bangen. Der VfL zog nach Punkten mit Hoffenheim gleich. Über die Leistung seines Teams meinte der 49-Jährige: „Das ist nicht zu akzeptieren. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Für die Einstellung ist der Trainer verantwortlich. Darüber wird so reden sein.“
Seine eigene Zukunft ließ er offen: „Es geht nicht um mich, sondern darum, die Wende zu schaffen. Letztlich trifft der Verein die Entscheidung auf dieser Position.“
Breitenreiter habe in der Kabine nach Schlusspfiff traurige Spieler gesehen. „Man muss nicht trauern, wenn man vorher 90 Minuten Zeit hatte, sich zu wehren.“ Ihm hätten die „Basics“ gefehlt: Schnelligkeit, Athletik, Zweikampfverhalten. „Das werde ich mir so nicht mehr gefallen lassen.“ Gut möglich, dass Breitenreiter das demnächst auch nicht mehr muss, wenn die sportliche Führung der TSG Hoffenheim auf eine andere Trainer-Karte setzt.