Es kommt vor, dass Klubs nach großartigen Leistungen die Rückennummern ihrer Stars gar nicht mehr oder auf absehbare Zeit nicht mehr vergeben. Zum Beispiel der SSC Neapel, der die Nummer zehn von Diego Maradona nicht mehr rausrücken wird.
Offenbar ist auch Anthony Modeste davon ausgegangen, dass der 1. FC Köln ihm aufgrund einiger Tore so dankbar ist, dass er die 27, die er in seiner Kölner Zeit trug, nicht so schnell wieder rausgeben würde.
Doch dann verpflichtete der FC im Winter Davie Selke für den Angriff und der schnappte sich ausgerechnet die Nummer 27, die ihm in der Vergangenheit bereits Glück gebracht hat. Zu viel für den Franzosen und seine Familie.
Modeste postete via Instagram mehrere Botschaften von Fans aus denen hervorgehen sollte, dass es für die Kölner und Modeste selber nur eine Nummer 27 gibt. Und auch die Frau von Modeste legte nach. Sie schrieb kryptisch und ohne konkret zu werden: "Wenn kein Respekt mehr serviert wird, verlassen wir den Tisch. Ein Fehler ist okay, mehrere sind eine Entscheidung.“
Eine Entscheidung hatte der FC im Vorfeld getroffen, denn die Kölner wollten Modeste behalten - zumindest bis zum Sommer. Das war dem Angreifer aber zu wenig, daher entschloss er sich den Klub zu verlassen, um beim BVB in etwa das Doppelte zu kassieren.
Mit Blick auf den Franzosen scheint sich ein Muster gerne zu wiederholen. Wann immer die Karriere ins Stocken geriet, gab es Schuldige oder mangelnden Respekt. Jetzt erneut.
Dabei war es ein Geben und Nehmen mit dem 1. FC Köln. Das Spiel wurde auf Modeste zugeschnitten, deshalb konnte er so glänzen, zumindest unter Steffen Baumgart. Denn zuvor gab es nach der China-Rückkehr eine Phase, in der Modeste keinen Möbelwagen traf. Trotzdem stand man hinter ihm, damals hat er sich nicht beschwert.
Und jetzt hat er sich erneut für das Geld und gegen Köln entschieden. Dann wegen der erneuten Vergabe der Nummer 27 so trotzig zu reagieren, das zeugt von wenig Selbstreflexion.
Dabei könnte er diese gerade jetzt gebrauchen, denn nach seinem Wechsel vom FC zum BVB lief es erneut nicht. Zwei Treffer in 13 Spielen sind nicht der Anspruch des 34-Jährigen, der in Dortmund nach der Saison kaum eine Zukunft haben dürfte, wenn er sich nicht mächtig steigert. Sein Vertrag läuft aus, in der Form der letzten Monate wird es keinen Angebotsreigen geben.
Daher wäre es ihm zu gönnen, dass er aus dem Beleidigten-Modus in den Kampfmodus stellt. Diese ganzen unnötigen Nebenkriegsschauplätze hat er eigentlich nicht nötig.