Es ist erst wenige Tage her, da hatte sich Mike Büskens selbst auf Instagram zu Wort gemeldet. „Im neuen Schalker Weg soll ich der Hermann Gerland von Schalke sein, die feste Konstante, die in der dritten Reihe positioniert ist und auf dem Rasen die Schnittstelle zwischen den jungen Wilden und den erfahrenen Hasen bildet“, schrieb der 54-Jährige. „Mein Fokus liegt dabei uneingeschränkt auf der Entwicklung unserer jungen Spieler und der Weitergabe von Schalker Werten."
Es war eine Reaktion auf die Gerüchte um seine Person. Aufstiegstrainer, Eurofighter, Vereinsikone – Ehre und Bürde zugleich. Etablierte Trainer würden wegen seiner Hausmacht nicht kommen, hieß es, den Misserfolg unter Frank Kramer hätte er nicht verhindert und auf der Bank wäre es inzwischen zu voll. Schalke hat vier Co- und einen Torwarttrainer. Wo sitzt Büskens also nach der Winterpause?
Laut Bild-Zeitung ist die Entscheidung gefallen, Büskens wird unter dem neuen Trainer Thomas Reis künftig nicht mehr am Seitenrand sitzen, sondern auf einen Tribünenplatz wechseln. Dagegen bleibt Lizenzspieler-Chef Gerald Asamoah auf der Bank, er hält Kontakt zum 4. Offiziellen und wird die Auswechseltafel hochhalten. Das deckt sich mit Informationen dieser Redaktion.
Doch nicht nur Büskens verlässt die Bank. Auch die weiteren Co-Trainer Matthias Kreutzer, Beniamino Molinari und die Zeugwarte Enrico Heil und Holger Blumenstein sollen Platz machen. Schon seit dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen (1:2) fehlte Teammanager Mario Grevelhörster auf der Ersatzbank. Um die Auswechseltafel kümmerte sich seitdem Torwarttrainer Simon Henzler. Warum das alles? Thomas Reis wurde es schlichtweg zu laut, es kamen zu viele Kommandos von der Bank. Der Trainer möchte nicht gegen weitere Kommandogeber anschreien müssen.
Im Mai 2022 war Mike Büskens beim FC Schalke 04 noch der gefeierte Mann, er führte Schalke als Interimstrainermit einem phänomenalen Endspurt (acht Siege aus neun Spielen) zum Wieder-Aufstieg in die Bundesliga.