Was sich in den letzten Tagen bereits abgezeichnet hatte, ist seit Donnerstagabend offiziell. Der VfL Bochum hat Thomas Letsch als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 54-Jährige kommt von Vitesse Arnheim und tritt die Nachfolge von Thomas Reis an, der vor eineinhalb Woche freigestellt wurde. Mit ihm wechselt Co-Trainer Jan Fießer an die Castroper Straße.
Letsch hat einen Vertrag bis 2024 unterzeichnet. Weitere Details nannten die Bochumer nicht. Da er ursprünglich bis zum Ende dieser Saison an Vitesse gebunden war, muss der VfL wohl eine Ablöse bezahlen.
Letsch sei die "Wunschlösung auf der Position des Cheftrainers", wird Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian zitiert. "Er verfügt über die nötige Erfahrung im Profifußball und ist in der Lage, eine Mannschaft mit einer klaren Struktur und Spielidee zu formen. Bei seinen vorherigen Stationen hat er darüber hinaus auch stets die Weiterentwicklung talentierter Spieler vorangetrieben."
Jetzt soll der gebürtige Esslinger den VfL vor dem Abstieg retten. Nach sieben Spielen hat Bochum erst einen Punkt und wartet auf den ersten Sieg. Fabian: "Wir sind zuversichtlich, dass es ihm als sehr kommunikativem Trainer gelingt, der Mannschaft neue Impulse zu geben und so gemeinsam mit dem gesamten Team, dem Staff und der Unterstützung der Fans den Turnaround zu schaffen."
Für Letsch ist es die erste Station in der Bundesliga. Er war seit Sommer 2020 in Arnheim tätig. Er führte den Verein in seinen ersten beiden Jahren auf die Plätze vier und sechs und spielte im Europapokal. Der Start in die laufende Saison lief allerdings wenig erfolgreich. Zuvor war der Uefa-Pro-Lizenzinhaber im Profibereich als Cheftrainer von Austria Wien, Erzgebirge Aue, dem FC Liefering sowie der SG Sonnenhof-Großaspach und als U19-Coach bei RB Salzburg tätig.
Er freue sich auf den Start in Bochum, so Letsch, der betont: "Unser großes Ziel ist es, dass der VfL Bochum auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt. Dafür werden wir sehr hart arbeiten. Die Fans haben das Team in außergewöhnlicher Weise unterstützt, diese Unterstützung werden wir auch weiterhin benötigen. Nur mit Zusammenhalt und Gemeinschaft werden wir Erfolg haben."
"Wir freuen uns, dass sich Thomas Letsch dafür entschieden hat, beim VfL einzusteigen und mit seiner fachlichen Expertise dabei zu helfen, die Mannschaft auf Kurs Klassenerhalt zu bringen", sagt Vorstandschef Hans-Peter Villis. "Zugleich möchten wir uns bei Heiko Butscher bedanken, dass er das Team in einer schwierigen Situation interimsweise übernommen hat und zum ersten Punkt in dieser Saison führen konnte."
Letschs erste Spiele haben es in sich: Sein Debüt wird Letsch im Gastspiel bei RB Leipzig feiern (1. Oktober). Danach kommt Eintracht Frankfurt ins Ruhrstadion.