Der VfL Bochum hat nach sechs Niederlagen am 7. Spieltag den ersten Punkt in dieser Saison der Fußball-Bundesliga geholt. Gegen den 1. FC Köln sah der Tabellenletzte lange Zeit wie der Sieger aus, musste kurz vor Schluss aber doch den Ausgleich zum 1:1-Endstand hinnehmen.
Die Partie begann im Nebel der zuvor abgefackelten Pyrotechnik der VfL-Anhänger. Davon ließ sich die Bochumer Mannschaft auf dem Platz aber nicht irritieren und versuchte frühzeitig, offensive Nadelstiche zu setzen. Bereits nach neun Minuten wurden sie für ihren läuferischen Aufwand belohnt.
Nach einer Flanke vom auf der linken Seite durchgestarteten Gerrit Holtmann hatte der VfL das Glück, das ihnen in so manchen Szenen an den vorangegangenen Spieltagen verwehrt geblieben war. Kölns Kapitän Jonas Hector schoss bei seinem Klärungsversuch Benno Schmitz, von dem der Ball ins Tor sprang. In kollektiver Erlösung brach das Ruhrstadion in Jubel aus - 1:0.
Im Anschluss überstand die Heimmannschaft eine Druckphase der Kölner und hatte selbst die Riesenchance, die Führung auszubauen. Nach langem Ball Christian Gamboa legte Patrick Osterhage quer auf Holtmann. Dieser ging volles Risiko und jagte den Ball per Volley an den linken Pfosten.
Danach überließ der VfL den Kölnern den Ball, stand defensiv kompakt und ließ ab dem letzten Drittel kaum etwas zu. Viele Flankenversuche konnten geblockt oder geklärt werden. Dementsprechend versuchten sich die Gäste durch Distanzschüsse von Dejan Ljubicic (23.) und Florian Kainz (33.). Die größte Chance auf den Ausgleich hatte Ellyse Skhiri, der völlig freistehend im Fünfer seinen Kopfball aber daneben setzte (39.).
Köln: Schwäbe - Schmitz (Schindler, 63.), Soldo, Hübers, Hector - Ljubicic (Adamyan, 74.), Skhiri - Thielmann (Maina, 63.), Duda (Hartel, 63.), Kainz (Dietz, 74.) - Tigges.
Tore: 1:0 Schmitz (ET, 9.), 1:1 Maina (88.)
Gelbe Karten: Hübers (68.)
Zuschauer: 25.800
Schiedsrichter: Bastian Dankert
Zu Beginn der zweiten Halbzeit liefen die Gäste die VfL-Defensive frühzeitig an. Dadurch ergaben sich für die Bochumer immer mehr Räume für Konter. Aus einem dieser resultierte die Möglichkeit durch Philipp Hofmann, der aus 25 Metern aber knapp vorbeischoss (59.).
Aufgeheizte Stimmung trotz Dauerregen
Köln-Trainer Steffen Baumgart nahm daraufhin einen Dreifachwechsel vor, um mit frischen Kräften den Ausgleich zu erzwingen. Diesem waren die Gäste in zwei Situationen besonders nah, doch VfL-Keeper Manuel Riemann war zur Stelle und kratzte den Ball jeweils von der Linie, wofür Bochums Nummer eins gebührend gefeiert wurde (64., 76.).
In der Folge wurde das Spiel hektisch und steckte voller Emotionen, wie es sich für ein NRW-Derby gehört. Viele enge Zweikämpfe und Pfiffe des Schiedsrichters sorgten trotz Dauerregen für eine aufgeheizte Stimmung an der Castroper Straße.
Die Kölner warfen noch einmal alles nach vorne, der Druck auf die VfL-Defensive wurde immer größer und konnte in der 88. Minute nicht mehr Stand halten: Der eingewechselte Linton Maina drang in den Strafraum ein und überwand Riemann mit einem Flachschuss in die rechte Ecke. Die kalte Dusche kurz vor Abpfiff. Am Ende hatte Köln sogar noch dicke Chancen, die Partie zu drehen. Immerhin: Der erste Punkt der Saison.