Dass er die ersten Einheiten nur widerwillig abgespult hätte, kann man dem Verteidiger sicher nicht vorwerfen. Dennoch ist "Rafi" mit seinen Gedanken und vor allem seinem Herzen nur halb in Gelsenkirchen. Der andere Teil weilt in seiner Heimat, denn der 22-Jährige möchte nach wie gerne mit Brasilien an den Olympischen Spielen in Peking (8.-24. August) teilnehmen. "Schalke muss mit meinem Fußballverband darüber sprechen, aber wenn sie sagen, dass ich hier bleiben muss, dann bleibe ich", sagt Rafinha.
Glücklich wirkt er dabei nicht, aber gerade wegen der beiden Spiele in der Champions-League-Qualifikation (12./13. bzw. 26./27.8.) wäre es vom Verein fahrlässig, auf einen wichtigen Spieler wie ihn zu verzichten. Der Einzug in die europäische Königsklasse sollte gleich zu Beginn der Saison einen richtigen Schub für den weiteren Verlauf der Serie geben. Auf der anderen Seite würde ein Scheitern sofort Unruhe in das chronisch labile Schalker Umfeld bringen, der Trostpreis UEFA-Cup ist nach den wunderbaren Erlebnissen in der vergangenen Runde in Gelsenkirchen kaum noch zu vermitteln. Das weiß auch Rafinha.