Einen Neuzugang für die kommende Saison hat der VfL Bochum schonmal präsentiert. Mit Philipp Hofmann wechselt ein gestandener Zweitliga-Stürmer vom Karlsruher SC ablösefrei an die Castroper Straße. Der gebürtige Sauerländer ist 1,95 Meter groß und wurde unter anderem beim FC Schalke 04 ausgebildet.
Spätestens mit seiner Verpflichtung ist klar, dass Jürgen Locadia beim VfL keine Zukunft haben wird. Der niederländische Angreifer war im Winter von Brighton and Hove Albion gekommen. In zehn Spielen gelangen ihm zwei Tore und eine Vorlage. Wenn er spielte, zeigte er seine großartige Technik, wie etwa bei seinem Treffer zum 3:3 gegen Borussia Dortmund. Vollends überzeugen konnte er, auch aufgrund von Verletzungsproblemen, aber nicht.
Weilandt, Decarli und Tesche ohne sportliche Perspektive
Tom Weilandt wollten die Bochumer schon mehrfach abgeben. Ein Transfer war jedoch nie zustande gekommen. In den sportlichen Planungen spielt er keine Rolle und wird den Verein nun ablösefrei verlassen. Auch Saulo Decarli hat als Innenverteidiger Nummer fünf kaum Einsatzchancen. Seine Zeit in Bochum dürfte ebenfalls im Sommer abgelaufen sein.
Robert Tesche hat seinen Stammplatz aus der Vorsaison verloren. In der aktuellen Spielzeit spielte er nur neunmal, stand zuletzt fünfmal ohne Einsatz im Kader. Am Freitag (6. Mai, 20:30 Uhr) soll er gegen Arminia Bielefeld voraussichtlich noch einmal auflaufen dürfen.
Danach dürften sich die Wege des 34-Jährigen und seines Arbeitgebers aber trennen. Sein Alter und seine sportliche Rolle sprechen gegen eine Verlängerung. Mit Anthony Losilla hat Bochum bereits einen 36 Jahre alten zentralen Mittelfeldspieler, der auch in der kommenden Saison für den VfL auflaufen wird.
Drei Leihspieler stehen vor dem Abgang - Stafylidis-Verbleib am wahrscheinlichsten
Neben der Innenverteidigerposition, wo Maxim Leitsch und Armel Bella Kotchap umworben werden, dürfte die Mittelfeldzentrale die spannendste Stelle im Transfersommer werden. Mit Eduard Löwen und Elvis Rexhbecaj stehen noch zwei Leihspieler unter Vertrag, die den Klub, nach aktuellem Stand, ebenfalls verlassen werden. Löwen konnte in seiner Zeit an der Castroper Straße nicht vollends überzeugen. Ein Abgang ist wahrscheinlich.
Anders ist es bei der Wolfsburger Leihgabe Rexhbecaj. Der 24-Jährige ist unter Thomas Reis gesetzt, stand in 31 von 32 Saisonspielen auf dem Platz. Schon vor der Verpflichtung hatte Bochums Trainer betont, dass er viel von Rexhbecaj halte. Diese Vorschusslorbeeren hat er zurückgezahlt. Im zentralen Mittelfeld ist er mit seiner enormen Laufarbeit eine wichtige Stütze.
Der Knackpunkt liegt für den auch in diesem Sommer wieder sparsam wirtschaftenden VfL Bochum beim Geld. Die "Bild" bringt ein Modell ins Spiel, bei dem Rexhbecaj für ein weiteres Jahr vom VfL Wolfsburg ausgeliehen werden könnte. Dafür müsste er seinen Vertrag in der Autostadt jedoch zunächst verlängern. Sollte er das tun, erscheint diese Konstellation sinnvoll. Ansonsten wäre Bochum auf Transfereinnahmen angewiesen, um Rexhbecaj halten zu können.
Dass der dritte Leihspieler, Konstantinos Stafylidis, bleibt, ist am wahrscheinlichsten. Gegenüber RevierSport hatte der Grieche bereits betont, dass er sich eine Zukunft in Bochum vorstellen kann. Auf dem Platz hat er, abgesehen von seinem Platzverweis in Freiburg, mit guten Leistungen überzeugt. Zudem kann er auf beiden Außenverteidigerpositionen und im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Das macht ihn sehr flexibel. Ihn zu halten wäre sinnvoll. Da sein Stammverein TSG Hoffenheim auf den Außenbahnen gut besetzt ist, könnte sie Bochum zudem entgegenkommen.
Auch auf den offensiven Außenbahnen wird es Bewegung geben
Bleiben wir auf den Außenbahnen. Dort läuft auch der Vertrag von Herbert Bockhorn aus. Gegenüber RevierSport hatte er eine Verlängerung zuletzt nicht ausgeschlossen, jedoch betont, dass er auch auf seine Einsatzminuten kommen müsse. In dieser Saison waren es für seine Ansprüche zu wenige. Mit Danilo Soares und Cristian Gamboa hat er defensiv zwei gesetzte Außenverteidiger vor sich. Auf den offensiven Außenbahnen hat der VfL ebenfalls viel Qualität und gleich sechs Spieler mit Startelf-Ansprüchen.
Dazu kommt, dass er bereits 27 Jahre alt ist und vor einer wegweisenden Vertragsentscheidung steht. Bockhorn ist im besten Fußballeralter und hat anderswo wohl bessere Stammplatzchancen als beim VfL Bochum. Wir glauben, dass er den Verein verlassen wird.
Bei Danny Blum stehen die Verantwortlichen des VfL Bochum auf den dicht besetzten Außenbahnen vor einer weiteren Vertragsentscheidung. Jeder weiß, was der 31-Jährige kann, doch auch in dieser Saison hatte er wieder Verletzungspech. Blum stand gerade einmal in zwölf Bundesligaspielen auf dem Feld. Er kam nie richtig in Fahrt, obgleich er seine Fähigkeiten, etwa in Mönchengladbach und gegen Eintracht Frankfurt, immer wieder andeutete. Dennoch ist es gut möglich, dass die Bochumer ihre stark besetzten Außenbahnen an dieser Stelle ausdünnen.
Auch Milos Pantovic kann diese Position bekleiden. In dieser Saison hat er sich stark entwickelt und zum stetigen Startelfkandidaten gemausert. In der Liga stand er 27-Mal auf dem Platz, traf viermal und gab zwei Vorlagen. Bei ihm ist aktuell noch völlig offen, ob es zu einer Weiterbeschäftigung kommt.
Bleibt noch Vasilios Lampropoulos. Der griechische Innenverteidiger hatte in der Hinrunde seine Chance erhalten und auch genutzt. Mittlerweile muss er sich aber wieder hinter Leitsch und Bella Kotchap anstellen. Für die erste Liga wäre der 32-Jährige ein geeigneter Backup. Sollten sich alle Parteien darüber einig sein, dürfte einer Verlängerung nichts im Wege stehen. mit gp