Herbert Bockhorn, am Samstag kann der VfL Bochum den Klassenerhalt sogar schon mit einer Niederlage klarmachen. Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie auch beim designierten Vizemeister etwas mitnehmen können?
Wir wollen punkten, möchten uns nicht auf andere verlassen. Wir haben das, was uns über die Saison hinweg ausgezeichnet hat, in den vergangenen zwei Spielen nicht gezeigt. Wir werden auf jeden Fall eine Reaktion zeigen. Borussia Dortmund ist nicht nur wegen der Qualität ein besonderer Gegner. Schließlich erwartet uns ein besonderes Derby vor großer Kulisse. Jeder wird motiviert sein.
Haben Sie in Ihrer Karriere zuvor schon ein Derby bestritten?
20 Minuten im Hinspiel, sonst noch nicht. Alle sind heiß auf dieses Spiel. Es geht dabei unabhängig von der Tabellensituation auch darum, einfach dieses Duell zu gewinnen. Gerade für Bochum ist das eine tolle Geschichte und wird daher für jeden einzelnen ein Riesen-Spiel werden.
Die rund 8000 Gäste-Tickets waren am Dienstagmorgen binnen Sekunden vergriffen. An der Unterstützung von den Rängen wird es also auch im größten Stadion Deutschlands wieder einmal nicht mangeln…
Wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass wir mit unseren Fans im Rücken immer gut drauf sind. Auch bei Auswärtsspielen haben sie uns immer lautstark unterstützt und werden daher auf jeden Fall eine Rolle spielen. Sie werden sich auf jeden Fall bemerkbar machen.
Sie kennen Borussia Dortmund sehr gut, haben dort von 2016 bis 2019 gespielt. Nun kehren Sie erstmals mit einem anderen Verein zum BVB zurück. Wird es für Sie eine besondere Partie oder ein Spiel wie jedes andere?
Natürlich ist es etwas Besonderes. Ich werde alte Gesichter sehen und freue mich riesig darauf. Auf dem Platz zählt dann aber nur der VfL Bochum und ich werde alles außerhalb ausblenden. Vor und nach dem Spiel werde ich die Rückkehr aber auf jeden Fall genießen.
Zu welchen Dortmundern haben Sie noch Kontakt?
Kontakt wäre zu viel gesagt, da ich vorwiegend für die zweite Mannschaft gespielt habe. Ich kenne aber etwa noch einige Spieler und freue mich, mit ihnen zu quatschen.
Zum BVB kamen Sie vom SC Wiedenbrück, einem Klub, der damals wie heute in der Regionalliga West spielt. In Dortmund wurden Sie schnell Stammspieler und haben schließlich den Schritt zu Huddersfield Town in die Championship geschafft. Ein durchaus ungewöhnlicher Sprung. Jan Siewert hatte dabei eine Rolle gespielt…
Auf jeden Fall. Neben Jan Siewert hatte mit David Wagner auch sein Trainer-Vorgänger eine Vergangenheit bei Borussia Dortmunds zweiter Mannschaft. Daher hatte Huddersfield das Team schon auf dem Zettel. Ich bin da dann aufgefallen und Jan Siewert wollte mich unbedingt haben. Ich kannte ihn und es hat alles sehr gut gepasst.
In Teil zwei des Interviews spricht Herbert Bockhorn über eine schwere Zeit in England und wie sie ihm dennoch in seiner Entwicklung geholfen hat. Außerdem zieht er ein Zwischenfazit nach fast zwei Jahren beim VfL Bochum.