Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart gewann verdient mit 3:1 (3:0) und triumphierte nach dem 4:1 in der Hinrunde erstmals seit 1989/90 in beiden Duellen mit dem Erzrivalen. Damals war noch Christoph Daum FC-Trainer - und Köln schloss die Saison als Vizemeister ab.
Von diesen Dimensionen ist der FC in dieser Saison zwar ein gutes Stück entfernt, mit nun 46 Punkten aber weiter klar auf Kurs. Anthony Modeste (5.) erzielte schon früh sein 16. Saisontor, und das erste seit knapp zwei Monaten. Florian Kainz (20.) und Dejan Ljubicic (34.) erhöhten für den FC, der die Fehler der Gladbacher Defensive eiskalt ausnutzte. Breel Embolo (85.) gelang das 1:3. Für die Borussia war das Spiel ein herber Dämpfer nach zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen. Das Team von Trainer Adi Hütter steckt mit 37 Zählern im grauen Mittelfeld der Tabelle.
Baumgart hatte Donnerstag die Qualifikation fürs internationale Geschäft als Ziel für den Saisonendspurt ausgerufen - und die Mannschaft schien die forschen Töne ihres Trainers von Beginn an umsetzen zu wollen.
Modeste schloss gleich den ersten Angriff zur Führung ab, und auch danach ließ der FC nicht locker. Die Gäste erzwangen mit frühem und druckvollem Anlaufen Ballgewinne und schalteten dann blitzschnell um.
Das 2:0 durch Kainz war die logische Folge. Gladbach wirkte überfordert und wurde zunächst nur durch Nationalspieler Jonas Hofmann (28.) gefährlich, der eher zufällig an den Ball kam und vorbeischoss.
Das rächte sich nur sechs Minuten später, Ljubicic verwandelte frei vor Yann Sommer zum dritten Kölner Treffer. Sekunden zuvor verletzte sich Gladbachs Nationalspieler Matthias Ginter nach einem Zweikampf mit Kainz, Schiedsrichter Deniz Aytekin gab das Tor nach Studie der Videobilder dennoch.
Der FC ließ es in der Folge langsamer angehen, behielt aber zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle. Noch nie hatte Köln zuvor in der Bundesliga 3:0 zur Pause in Gladbach geführt, die Fohlen-Fans quittierten den düsteren Auftritt ihrer Mannschaft mit lauten Pfiffen.
Auch im zweiten Durchgang bot sich den 54.042 Zuschauern ein ähnliches Bild. Köln hatte das Spiel fest im Griff, während sich Gladbach oft schon im Aufbau Fehlpässe leistete und somit kaum geordnet nach vorne spielen konnte. Als es doch einmal gelang und sich Breel Embolo gegen Salih Özcan behauptete, konnte Hofmann (60.) den Pass des Schweizers nicht verwerten.
Köln beschränkte sich zunehmend auf die Defensive, setzte aber immer wieder Nadelstiche wie bei Modestes Abschluss (67.) nach einem Konter.