Mit diesem Namen hat in der Branche wohl niemand gerechnet: Felix Magath kehrt auf die Trainerbank zurück und soll Hertha BSC, den selbsternannten "Big City Club", vor dem Fall in die 2. Bundesliga bewahren. Ausgerechnet der 68-jährige Magath. Wie kommen die Hertha-Verantwortlichen nur auf diese Lösung?
Das werden sich wohl nicht nur viele Fußball-Experten, sondern auch Hertha-Fans fragen. Und die Frage wird eher in die negative Richtung gehen. Denn wie soll Magath, der als "Quälix" bekannt ist und zuletzt in der Saison 2011/2012 eine Bundesligamannschaft (VfL Wolfsburg, Anm. d. Red.) betreut hat, diese Hertha retten? Magath lebt in der Vergangenheit, vom heutigen Fußball, von den Spielern hält er wenig. Das verdeutlichte sein Auftritt im Oktober 2021 im Sport1-Doppelpass noch einmal. Magath kritisierte gefühlt alles am heutigen Fußballgeschäft. Die Frage darf dann erlaubt sein: Wie will Magath, der scheinbar noch in den vergangenen, seiner Meinung nach besseren Zeiten lebt, an diese jungen, modernen Spieler herankommen?
Sollte er seine altbekannten Schleifer-Trainingsmethoden aus der Kiste kramen, dann werden die Hertha-Profis wohl einen Schock fürs Leben bekommen. Ob sie dem Trainer dann folgen, ist fraglich. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass die Mannschaft stärker als der Trainer ist. Vor allem, wenn sich dieser in Mannschaftskreisen schnell unbeliebt machen sollte, dann könnte Magath das Gegenteil von dem, was er vielleicht bewirken will, erreichen.
Deshalb: Hertha hätte einen Trainer benötigt, der im Abstiegskampf erfahren ist, aber auch die nötige Empathie für solche Situationen mitbringt und das aktuelle Geschäft kennt, der noch nicht lange raus ist. Einen Mann, wie vielleicht Friedhelm Funkel oder Uwe Neuhaus. Um mal nur zwei Namen zu nennen. Aber Felix Magath? Bei allem Respekt, diese Entscheidung der Hertha-Verantwortlichen gleicht einem Armutszeugnis.
Etwas Gutes hat diese Verpflichtung aber doch noch: Es wird mit Magath sicherlich nicht langweilig in den nächsten Bundesliga-Wochen.