Ist das bitter! 120 Minuten kämpfte der VfL Bochum mit dem Herz in der Hand um das erste DFB-Pokalhalbfinale seit 1988. Als die einstige „Graue Maus“ der Bundesliga im Finale unglücklich Eintracht Frankfurt mit 0:1 unterlag.
Auch das DFB-Pokalhalbfinale 21/22 war aus VfL-Sicht an Dramatik nicht zu überbieten. Ein Fehler in der 120. Spielminute von Maxim Leitsch nach einem Einwurf sorgte für den 2:1-Siegtreffer von Freiburgs Roland Sallai. Der Unglücksrabe wurde dennoch, untermalt von Herbert Grönemeyers „Tief im Westen“, von den Fans mit Sprechchören gefeiert.
Freiburg: Flekken - Kübler, Lienhart, Schlotterbeck, Günter - Eggestein, Höfler - Schade (81. Weißhaupt), Jeong (71. Höler), Grifo (71. Sallai, 120. Gulde) - Petersen (71.Demirovic).
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover).
Tore: 0:1 Petersen (51.), 1:1 Polter (64.), 1:2
Gelbe Karten: Polter - Kübler.
„Die Bochumer spielen eine sehr gute Saison. Das wird sie nicht aus der Bahn werfen“, zollte Freiburgs Kapitän Christian Günter den Gastgebern bei Sky auch nach dem Spiel noch Respekt. Die Bochumer hatten sich mutig präsentiert, sich auch nicht vom Freiburger Führungstreffer von Nils Petersen (51.) aus der Bahn werfen lassen. Sebastian Polter glich für die Elf von Trainer Thomas Reis aus (64.).
Und dieser präsentierte sich letztendlich im TV-Interview selbstbewusst: „Wir sind eine Mannschaft. Fußball ist ein Mannschaftssport, kein Einzelsport. Jeder hat Fehler in seinem Leben gemacht und macht auch weiterhin Fehler. Wichtig ist, dass wir das als Mannschaft aufnehmen und wegstecken. Das ist genau das, was uns in dieser Saison stark gemacht hat“, sagte der Stürmer, der zum Zeitpunkt des Gegentors nach eigener Aussage gar nicht wusste, wie viel Zeit noch zu spielen war. „Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Leider sind wir ausgeschieden. Die Bundesliga-Saison geht weiter und das wird uns stark machen.“
Angesichts dessen, dass unter anderem mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund zwei Top-Favoriten ausgeschieden sind, sei das Viertelfinal-Aus natürlich eine „verpasste Chance“. Aber, sagt Polter: „Wir konnten uns national zeigen. Das ist etwas Besonderes. Am Ende hätte es übers Elfmeterschießen gehen müssen. Trotzdem machen wir in der Bundesliga weiter mit genau den Werten, die uns auszeichnen. Wir werden weiter Punkte sammeln.“
Samstag empfängt der VfL Bochum im dritten Heimspiel der Woche den Tabellenletzten, die SpVgg Greuther Fürth.