„Ich bin Roland Virkus und nicht Max Eberl. Ich möchte meinen eigen Weg gehen“, lautete seine zentrale Aussage bei seiner Vorstellung. Virkus wurde am Dienstag als neuer Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach vorgestellt und tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Eberl an. Dieser hatte den Verein in dieser Position 13 Jahre lang geprägt und hinterlässt große Fußstapfen. „Es ist keine One-Man-Show“, sagte er weiter. Er fühle sich als Teamplayer.
Als Teamplayer, der offenbar die vierte Wahl gewesen ist. Wie Präsident Rolf Königs überraschend deutlich erklärte, war eigentlich Kaderplaner Steffen Korell als Nachfolger in Frage gekommen. Danach habe es auch von „zwei anderen Kandidaten eine Absage“ gegeben. Dennoch seien „alle bis zu den Haarwurzeln überzeugt“, wie Vizepräsident Rainer Bonhof versicherte. Der bisherige Direktor des Nachwuchsleistungszentrums der Fohlen sei ein „ehrgeiziger Mann mit Kompetenz und Fachwissen“. Die Wahl kam aber dennoch für viele überraschend.
Virkus’ ersten Amtshandlungen waren am Dienstag ein Gespräch mit der Mannschaft und Trainer Adi Hütter. „Natürlich wollen wir oben angreifen, aber das wird eine Zeit dauern“, sagte Virkus, der einen Vertrag über dreieinhalb Jahre erhalten hat: „Wir wollen ambitioniert bleiben. Wir müssen aber auch realistisch bleiben.“
Worte, die auch von Vorgänger Eberl hätten stammen können. „Ich weiß, dass ich in große Fußstapfen trete“, sagte Virkus. Daher hat er auch ein bisschen Bedenkzeit benötigt. „Man will dem Klub nicht schaden, für den man 32 Jahre gearbeitet hat“, erklärte Virkus.
Erstes Ziel ist nun der Klassenerhalt. Danach müsse man „sich hinterfragen“ und „die Kaderplanung vorantreiben“, so Virkus: „Die Pandemie hat uns ein bisschen von unserem Weg abgebracht. Es ist wichtig, dass wir den Borussia-Weg weitergehen.“ Korell wird dabei seine rechte Hand. „Ich bin froh, dass ich ein tolles Team um mich herum habe“, sagte Virkus.
Eberl hatte am 28. Januar seinen Abschied unter Tränen auf einer Pressekonferenz aufgrund tiefer Müdigkeit und psychischer Erschöpfung bekannt gegeben. „Ich beende, was mein Leben war“, hatte der Ex-Profi erklärt. Jetzt soll Virkus Eberls Lebenswerk fortführen. mit sid